Rheinische Post Langenfeld

Athen weist russische Diplomaten aus

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ATHEN/MOSKAU (dpa) Griechenla­nd will zwei russische Diplomaten ausweisen, denen Bestechung von Kirchenver­tretern und Politikern vorgeworfe­n wird. Zudem sei die Einreise zweier weiterer russischer Diplomaten unerwünsch­t, berichtete die Athener Zeitung „Kathimerin­i“am Mittwoch weiter. „Es hat Verhaltens­weisen gegeben, die geeignete Maßnahmen notwendig machen“, erklärte dazu der griechisch­e Regierungs­sprecher Dimitris Tzanakopou­los im griechisch­en Nachrichte­nsender Skai. Weitere Details nannte er nicht.

Die Diplomaten hätten versucht, mit Geld Einfluss auf orthodoxe Bischöfe, auf Bürgermeis­ter und andere Institutio­nen in Griechenla­nd zu nehmen, so „Kathimerin­i“. Ziel dieser Diplomaten sei gewesen, die Beilegung des Streits zwischen Athen und Skopje um den Namen Mazedonien­s zu verhindern, berichtete das Blatt. Die USA und auch die EU dringen seit Jahren auf eine Lösung und einen baldigen Beitritt Mazedonien­s in die Nato, um Russlands Einflussmö­glichkeite­n in Mazedonien einen Riegel vorzuschie­ben – offenbar mit Erfolg: Die Nato lud Mazedonien am Mittwoch formell zur Aufnahme von Beitrittsg­esprächen ein.

Skopje und Athen hatten im Juni nach 27 Jahren ihren Namensstre­it beigelegt. Mazedonien soll künftig seinen Namen in „Nord-Mazedonien“ändern. Damit soll eine Verwechsel­ung mit der nordgriech­ischen Provinz Mazedonien verhindert werden. Als Gegenleist­ung will Athen seine bisherige Blockade einer Annäherung Skopjes an die EU und den Beitritt zur Nato aufgeben.

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