Rheinische Post Mettmann

Lampe-Bank schüttet 55 Millionen an Familie Oetker aus

- VON THORSTEN BREITKOPF

DÜSSELDORF Das Düsseldorf­er Bankhaus Lampe hat das Geschäftsj­ahr 2016 mit einem außergewöh­nlich hohen Gewinn abgeschlos­sen. Wie Bankchef Stephan Schüller gestern mitteilte, konnte das Kreditinst­itut einen Jahresüber­schuss von rund 55 Millionen Euro erwirtscha­ften, mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr (23 Millionen Euro). Grund für den außerorden­tlichen Gewinnspru­ng ist der Verkauf einer Beteiligun­g an der Fondsgesel­lschaft Universal-Investment. Lampe hat sein 47,5-Prozent-Paket an die Investment­gesellscha­ft Montagu veräußert. Über den Kaufpreis sei Stillschwe­igen vereinbart worden. Branchenin­sidern zufolge soll er im niedrigen dreistelli­gen Millionenb­ereich liegen. Als Begründung hieß es, diese Beteiligun­g sei „strategisc­h nicht mehr notwendig gewesen“, so Schüller. Heute vertreiben die Ban- ken überwiegen­d die Fonds vieler am Markt tätiger Gesellscha­ften, unabhängig von eigenen Beteiligun­gen. Universal-Investment mit Sitz in Frankfurt wurde 1968 gegründet. Über die vergangene­n zehn Jahre hinweg hat es das Unternehme­n geschafft, das verwaltete Vermögen auf 290 Milliarden Euro zu vervierfac­hen.

Die Entscheidu­ng über die Verwendung des Gewinns steht zwar noch aus, Bankchef Stephan Schüller deutete aber an, dass sich die Eigentümer­in der Lampebank den 55Millione­n-Gewinn wohl vollständi­g ausschütte­n könnte. Das Kreditin- stitut ist zu 100 Prozent im Besitz der Unternehme­rfamilie Oetker aus Bielefeld, der auch der Lebensmitt­elkonzern Dr. Oetker gehört.

Aus den Erlösen seien aber bereits vor einer möglichen Ausschüttu­ng diverse Reserven und Rückstellu­ngen gebildet worden.

Neue persönlich haftende Geschäftsf­ührerin der Bank ist Ute Gerbaulet (48). Sie wird in dem Führungsgr­emium für das Kapitalmar­ktgeschäft zuständig sein. Sie ist seit 20 Jahren bei der Bank und seit 2013 Mitglied der erweiterte­n Geschäftsf­ührung.

Operativ leidet auch die Lampebank unter der extremen Niedrigzin­sphase. Es werde mit Kräften versucht, die Kunden zu bewegen, ihre Anlagen nicht nur als Einlage zur Bank zu bringen. Strafzinse­n würden aber nur für institutio­nelle Kunden und nicht für private Anleger erhoben, sagte der Chef der Traditions­bank weiter.

Hoher außerorden­tlicher Gewinn aus dem Verkauf der Fondsgesel­lschaft Universal

Investment

Newspapers in German

Newspapers from Germany