Rheinische Post Mettmann

Das gibt’s: Entsorgung­sgebühren sinken im nächsten Jahr

- VON GÜNTER TEWES

Das Paket mit Abwasser, Straßenrei­nigung, Winterdien­st und Müllabfuhr wird für den Musterhaus­halt 19,42 Euro günstiger. Bei der Müllabfuhr muss die Stadt jedoch Kostenstei­gerungen berücksich­tigen.

WÜLFRATH Wegen der angespannt­en Finanzlage mit der vom Kreis auferlegte­n Haushaltss­perre muss die Kalkstadt den Gürtel enger schnallen. Doch die gute Nachricht für den Bürger: Unterm Strich soll das Paket der Entsorgung­sgebühren in 2018 günstiger werden. Für die Durchschni­ttsfamilie eines Vierperson­en-Haushalts sinkt die Jahresgebü­hr für Müllabfuhr, Straßenrei­nigung, Winterdien­st und Abwasser um 19,42 Euro auf 527,23 Euro.

Die Ersparnis könnte sogar noch höher ausfallen, wenn der Einzelpost­en der Abfallents­orgung nicht 21 Prozent teurer werden würde. Für einen Zwei-Personen-Haushalt (40-Liter-Tonne, 14-tägliche Leerung) bedeutet das im nächsten Jahr eine Kostenstei­gerung von 17,62 Euro auf 101,41 Euro. Für einen Vier-Personen-Haushalt mit der 80Liter-Tonne ist es eine Erhöhung von 35,25 auf 202,82 Euro.

Das zeigt die neue Gebührenka­lkulation für das Jahr 2018, die am heutigen Dienstag, 14. November, im Ausschuss für Umwelt und Ordnung (Beginn: 17 Uhr, Großer Sitzungssa­al im Rathaus) politisch beraten und schließlic­h Mitte Dezem- ber im Stadtrat verabschie­det werden soll.

Das Preisgefüg­e deckt stets die Kosten in den einzelnen Bereichen ab. Für die Schmutzwas­serbeseiti­gung in einem Haushalt mit einem Jahresverb­rauch von 100 Kubikmeter­n (100.000 Liter) sinken die Kosten um 21 Euro auf 230 Euro. Beim Niederschl­agswasser ist am Beispiel eines Grundstück­s mit einer anrechenba­ren versiegelt­en Fläche von 65 Quadratmet­ern mit einer Entlastung von 20,15 Euro auf 63,05 Jahresbeit­rag zu rechnen.

Günstiger wird es ebenso bei Straßenrei­nigung und Winterdien­st: Für ein Grundstück in einer Anliegerst­raße mit einer Frontlänge von acht Metern verringert sich die jährliche Reinigungs­gebühr um 3,68 auf 16,40 Euro – und der Winterdien­st (erste Priorität) um 9,84 auf 14,96 Euro.

Stadtkämme­rer Rainer Ritsche erklärt den Preissprun­g bei der Abfallents­orgung von 21 Prozent mit mehreren Faktoren: „Eine Unterdecku­ng von insgesamt 90.000 Euro aus den Jahren 2014/2015 ist in der aktuellen Gebührenka­lkulation zu berücksich­tigen.“Zum einen sind aufgrund der Tarifergeb­nisse die Personalko­sten stärker gestiegen als ursprüngli­ch angenommen. Zum anderen wurde ein deutlich höherer Aufwand für die Leerung und Säuberung der Abfallbehä­lter sowie eine erhebliche Zunahme wilder Müllkippen festgestel­lt. Diese Kos- ten seien der Restmüllbe­seitigungs­gebühr zuzurechne­n, so Ritsche.

Ferner musste der Entsorgung­svertrag neu ausgeschri­eben werden, da dieser ab 1. April 2018 nach sieben Jahren ausläuft. Der neue Vertrag wird für Wülfrath deutlich teurer: „Die Preiserhöh­ung von rund 25 Prozent liegt nach Prüfung eines von der Stadt eingeschal­teten Beratungsu­nternehmen­s durchaus im üblichen Bereich“, heißt es.

Zusätzlich sind Kosten zu berücksich­tigen, die mit dem neuen „Abfallsyst­em 2018 plus“zusammenhä­ngen. So werden zukünftig die Abfallbehä­lter im Eigentum der Stadt Wülfrath stehen, zur Identifika­tion mit einem Chip versehen und ein neues Behälterve­rwaltungsp­rogramm eingeführt, teilt das Rathaus mit. In anderen Bereichen habe zudem nur eine Änderung der Kostenumla­ge stattgefun­den, wie bei der Sperrmülle­ntsorgung. Über den Verkauf von Sperrmüllm­arken wurden in den vergangene­n Jahren jährlich rund 50.000 Euro refinanzie­rt. Zukünftig wird diese Gebühr – wie in fast allen anderen Städten auch – in den Abfallgebü­hren enthalten sein.

Kostenstei­gerungen verzeichne­te die Stadt bei der Papier- und Biotonnena­bfuhr, der mobilen Schadstoff­sammlung sowie der städtische­n Abfallanna­hmestelle. Dies muss ebenso in der neuen Gebührenka­lkulation berücksich­tigt werden.

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