Rheinische Post Mettmann

Unitas rettet am Ende noch einen Punkt

Der Oberliga-Spitzenrei­ter hat im Duell bei der HSG Neuss/Düsseldorf II einen schweren Stand. Über weite Strecken laufen die Haaner einem Rückstand hinterher. Sieben Sekunden vor dem Abpfiff trifft Lennard Austrup zum 28:28.

- VON BIRGIT SICKER

HAAN Spitzenrei­ter DJK Unitas Haan wankte, stürzte aber nicht. „Für viele Spieler war es ein gebrauchte­r Tag“, sagte Kai Müller nach dem 28:28 des Tabellenfü­hrers bei der HSG Neuss/Düsseldorf II. Gleichwohl war der Unitas-Trainer mit dem Ergebnis nicht unzufriede­n. „Das war fast ein Sieg, wenn man den Spielverla­uf sieht. Am Ende können wir froh sein, dass wir noch einen Punkt mitgenomme­n haben“, stellte er fest. Denn die Leistung der Haaner Handballer war von mehr Tiefen als Höhen geprägt. Das lag allerdings auch an der personelle­n Lage. Marcel Billen kam wegen einer leichten Oberschenk­elzerrung überhaupt nicht zum Einsatz. „Das Risiko war mir zu groß“, erklärte Müller. Und dann waren da ja auch noch die grippekran­ken Akteure: Nick Blau schaute sich das Geschehen durchweg von der Bank an, Moritz Ziegler stellte sich zumindest für ein paar Minuten in jeder Halbzeit zur Verfügung. Der ebenfalls angeschlag­ene Moritz Blau stand zwar auf dem Feld, blieb jedoch unter seinen Möglichkei­ten. „Es hat sich schon die erste Halbzeit angebahnt, dass es schwer werden kann, weil einige nicht auf ihrem normalen Leistungsn­iveau gespielt haben“, konstatier­te Müller.

Dabei ging die Unitas durch Treffer von Lennard Austrup und Raphael Korbmacher mit 2:0 (3.) in Führung und hatte beim 4:2 (7.) und 4:3 (8.) weiter die Nase vorne. Dann glich die HSG durch Moritz Görgen zum 4:4 aus und übernahm anschließe­nd durch Daniel Zwarg, der am Ende auf zwölf Tore kam, erstmals mit 5:4 (10.) das Kommando. In der Folge entwickelt­e sich bis zum 10:10 (20.) eine hart umkämpf- te Begegnung. Ein Zwischensp­urt zum 13:10 (23.) brachte den Gastgebern einen Drei-Tore-Vorsprung, der auch zur Pause Bestand hatte. Dabei verhindert­e Christophe­r Seher mit guten Paraden im Eins-gegen-Eins, dass der Haaner Rückstand deutlicher­e Formen annahm.

Nach dem Seitenwech­sel rückte Tobias Joest zwischen die Pfos- ten und stärkte mit weiteren guten Paraden die Unitas-Abwehr. Domagoj Golec und Christian Mohaupt, an diesem Tag bester Gäste-Werfer, verkürzten auf 16:17 (33.). Kurz danach glich Mohaupt zum 18:18 (34.) aus und Golec warf das Müller-Team gar mit 19:18 (35.) in Front. In Überzahl erzielten die Neusser jedoch das 20:19 (40.) und setzten sich wie- der auf 23:21 (46.) ab.Erneut wogte das Geschehen hin und her. In der Abwehr wechselten die Haaner von der gewohnten 6:0-Formation auf die offensiver­en 4:2 und 5:1-Varianten, um HSG-Torjäger Zwarg besser in den Griff zu bekommen. „Bei aller Verkrampfu­ng entwickelt­e sich ja auch Frust“, beschrieb Kai Müller die Gefühlslag­e seiner

Mannschaft. „Mit Krampf und einem siebten Feldspiele­r haben wir es aber doch noch hinbekomme­n“, freute er sich daher über die Punkteteil­ung. Denn die letzten zehn Minuten nach dem 23:23 hatten es in sich. Mit 25:24 (52.) und 26:25 (55.) lag die Unitas vorne, dann schien sich die Waagschale doch zugunsten der Gastgeber zu neigen. Neuss glich zum 26:26 aus und setzte sich danach auf 28:26 (59.) ab. Sieben Sekunden später verkürzte Lennard Austrup auf 27:28 – eine Minute und 38 Sekunden waren da noch zu spielen und die Spannung stieg ins Unermessli­che.

HSG-Coach Josip Jurisic nahm 63 Sekunden vor dem Ende eine Auszeit. Die Düsseldorf­er griffen an, doch Pascal Schusdzarr­a glänzte mit einem gutenWurfb­lock. 35 Sekunden waren noch zu absolviere­n, als Kai Müller zur Auszeit rief. Der Unitas-Trainer stellte sein Team auf den letzten Angriff mit sieben Feldspiele­rn ein – und auch darauf, einen letzten Konter der Gastgeber zu verhindern. Mit Erfolg, denn sieben Sekunden vor dem Abpfiff traf Austrup zum 28:28 und die Neusser schafften es anschließe­nd nicht, noch den entscheide­nden Nadelstich zu setzen.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Ino Ahrens (l.) und Tobias Middell (r.) von der HSG nehmen Lennard Austrup (Mitte) in die Zange.

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