Rheinische Post Opladen

Korridor

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Die Kirchen in Polen setzen sich für die Einrichtun­g eines „humanitäre­n Korridors“ein. Steht damit nun etwa die Rückkehr des polnischen Korridors bevor, wie er bereits von 1920 bis 1939 existierte und Ostpreußen vom Deutschen Reich trennte? Nein. Zum einen betrifft der Vorschlag der Kirchen einen Korridor zwischen Polen und Italien, durch den 1000 syrische Flüchtling­e nach Polen gelangen und dort betreut werden sollen. Und zum anderen lehnt die Bevölkerun­g den Vorschlag laut einer Umfrage der Tageszeitu­ng „Rzeczpospo­lita“zu großen Teilen ab. Vor allem die terroristi­sche Gefahr sorge demnach für Bedenken und Zurückweis­ung. Verliert das religiöse Mitgefühl damit gegen die Politik des Nationalis­mus? Das würde dann doch an die Zeiten des polnischen Korridors erinnern. jda

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