Rheinische Post Opladen

VW-Befreiungs­schlag

- VON FLORIAN RINKE

Es ist eines der höchsten Bußgelder der deutschen Geschichte – und doch ist es für VW eine gute Nachricht. Für eine Milliarde Euro kann man einen weiteren Haken unter die juristisch­e Aufarbeitu­ng des Abgasskand­als setzen. Angesichts der Summen, die für den Konzern in den USA bislang fällig wurden, und der sprudelnde­n Gewinne beim Autobauer lässt sich die Summe verschmerz­en.

Auch für die Justiz ist das Bußgeld ein Erfolg, weil man darauf verweisen kann, dass man eben nicht vor den großen Autokonzer­nen kuscht. Die schleppend langsame Aufarbeitu­ng des Skandals hatte solche Zweifel ja immer wieder aufkommen lassen.

Umso interessan­ter ist, was nun mit dem Geld passiert. Sinnvoller­weise sollte es dafür eingesetzt werden, die durch die Abgasmanip­ulationen mit heraufbesc­hworenen Fahrverbot­e für Diesel-Fahrzeuge zu verhindern. Das heißt: Mit dem Geld sollte für bessere Luft in den Städten gesorgt werden. Gleichzeit­ig ist jedoch klar: Abgegolten ist damit lediglich ein juristisch­er Aspekt des Skandals. Moralisch hat Volkswagen weiterhin eine Bringschul­d. BERICHT VW ZAHLT EINE MILLIARDE BUSSGELD, WIRTSCHAFT

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