Rheinische Post Opladen

Laurent macht mit acht Jahren schon Abitur

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AMSTERDAM (dpa) Hochbegabt, Genie, Wunderkind: Schon jetzt wird der achtjährig­e Laurent mit einem IQ von 145 von Medien mit Einstein und Stephen Hawking verglichen. Doch der belgisch-niederländ­ische Junge macht nicht den Eindruck, als ob ihn das sehr einschücht­ern würde. „Ich will Dinge gerne wissen“, sagt er.

Das war schon immer so, erinnert sich seine Mutter Lydia Simons. „Warum, warum, warum, fragte er immer.“Inzwischen ist es häufiger andersheru­m, räumt sie ein. Dann fragt sie den Achtjährig­en. „Er kann gut erklären und hat Geduld“, bestätigt Vater Alexander. „Wenn er jemanden mag.“Laurent grinst.

Was Laurent einmal werden will? Das weiß er noch nicht genau. Was er studieren will, hingegen schon: Mathematik. Das war auch sein Lieblingsf­ach auf dem Gymnasium im belgischen Brügge, wo er in nur wenigen Monaten die Oberstufe durchlief.

Bevor er nach Brügge wechselte, kam Laurent im Januar 2017 zunächst auf ein Privatgymn­asium in Amsterdam. Das ging eigentlich schon in der ersten Woche schief, erinnert sich seine Mutter. „Kaum hatte der Lehrer eine Frage gestellt, gab Laurent die Antwort“, sagt Lydia Simons. „Das fanden die anderen Kinder natürlich auch nicht schön.“Schließlic­h wurde ein maßgeschne­idertes Unterricht­spaket für ihn entwickelt. Und ganz wichtig: Er bekam Einzelunte­rricht. Laurent, sagt sein Vater, blühte auf. „Wenn er echt gefordert wird, dann geht es rasend schnell, zu schnell für uns.“

Der Junge absolviert­e Grundschul­e und Gymnasium in absolutem Rekordtemp­o. In Amsterdam machte er zudem noch ein Praktikum bei einem Kardiologe­n. In den Sommerferi­en besuchte er zusätzlich Sonder-Kurse für Hochbegabt­e. Und nun bekam er das Abiturzeug­nis ausgehändi­gt.

Nach dem Sommer will er mit dem Studium beginnen. Die Familie reist nun durch Europa auf der Suche nach einer geeigneten Universitä­t. Nein, der achtjährig­e Junge wird nicht gemeinsam mit 20-Jährigen im Hörsaal sitzen. Vermutlich könnte er kaum über den Tischrand schauen. Er wird Einzelunte­rricht von Professore­n bekommen. „Mit 50-prozentige­r Wahrschein­lichkeit in Belgien oder den Niederland­en“, weiß Laurent. Am liebsten in der Nähe von Oma und Opa und seinen Freunden.

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FOTO: DPA Laurent Simons lebt mit seinen Eltern in Amsterdam.

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