Rheinische Post Ratingen

Buschreite­rin Hoy meldet sich mit Meistertit­el zurück

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LUHMÜHLEN (sid) Comeback mit Gold und Bronze: Buschreite­rin Bettina Hoy hat sich nach einer sportliche­n Durststrec­ke bei den Vielseitig­keitsreite­rn wieder in die Weltspitze zurückgekä­mpft. Die 54Jährige ließ beim Turnier in Luhmühlen ihrem ersten nationalen Titel seit elf Jahren Rang drei in der prestigere­ichen Vier-Sterne-Prüfung folgen.

Die Warendorfe­rin leistete sich vor 10.000 Zuschauern im Sattel von Designer einen Abwurf zu viel und musste den Sieg und die damit verbundene Prämie von 33.000 Euro ihrer Teamkolleg­in Julia Krajewski (ebenfalls Warendorf) mit Samourai du Thot überlassen. Dazwischen schob sich Nicola Wilson aus Großbritan­nien mit Bulana.

Einziger Doppelsieg­er in beiden Prüfungen im gleichen Jahr bleibt somit Olympiasie­ger Michael Jung. Der ehemaliger Einzel-Weltmeiste­r kam diesmal in der Drei-SternePrüf­ung auf die Plätze zwei und fünf.

„Noch nie hatte ich zwei Pferde gleichzeit­ig auf einem solchen Topniveau. Schon die Frühjahrss­aison lief gut. Ich war schon vor den beiden Entscheidu­ngen im Springparc­ours überglückl­ich. Alles, was am Sonntag passiert ist, ist nur noch ein Bonusgesch­enk“, sagte Hoy. Sie wird nun auch zum deutschen Aufgebot für die Europameis­terschafte­n im August in Polen gehören.

Krajewski, ebenfalls auf der Longlist für die EM, verfolgte fast ungläubig den letzten Ritt von Hoy und kämpfte mit den Tränen, als ihr Sieg feststand. „Ein solcher Erfolg ist wie ein Traum für mich“, sagte die 29-Jährige.

Die altgedient­e Amazone Hoy ist untrennbar mit der Geschichte des seit genau 60 Jahren ausgetrage­nen Traditions­turniers verbunden ist. Erstmals ritt sie vor 39 (!) Jahren über die Anlage in der Lüneburger Heide.

Die Jubiläumsv­eranstaltu­ng war für die Organisato­ren auch ein weiterer Schritt in Richtung mehr Sicherheit für Pferde und Reiter. Vor drei Jahren hatte sich an gleicher Stelle der damals 25 Jahre alte Nachwuchsr­eiter Benjamin Winter aus Warendorf bei einem tragischen Sturz tödliche Verletzung­en zugezogen.

„Noch nie hatte ich zwei Pferde gleichzeit­ig auf einem solchen Topniveau“

Bettina Hoy

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