Rheinische Post Ratingen

Polizisten machten mehr als 18 Millionen Überstunde­n

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BERLIN (her) Die Polizeibea­mten in Bund und Ländern schieben mehr als 18,1 Millionen Überstunde­n vor sich her. Das hat eine Abfrage unserer Redaktion bei den Innenminis­terien ergeben. Brandenbur­g taucht in der Zahl nicht auf, weil die Mehrarbeit dort nicht erfasst wird. Die Bundespoli­zisten, die etwa für Flughäfen und Bahnhöfe zuständig sind, haben 2,3 Millionen Überstunde­n. Spitzenrei­ter in der Statistik ist NRW: Die Beamten hier haben 3,9 Millionen Stunden aufgebaut.

Oliver Malchow, Bundesvors­itzender der Gewerkscha­ft der Polizei, sagte unserer Redaktion: „Allein der anstehende G20-Gipfel in Hamburg mit bis zu 20.000 Polizisten wird das Mehrarbeit­szeitkonto deutlich nach oben schnellen lassen.“Die sehr hohe Belastung sei nicht zuletzt durch die Grenzkontr­ollen zu erklären. Auch Bedrohunge­n durch Terrorismu­s und Cyberkrimi­nalität fordern die Polizei verstärkt. „Die Zahl der Überstunde­n entspricht der Arbeitskra­ft von 13.500 Beamten in Bund und Ländern“, so Malchow. Diese brauche es, nur um sämtliche Überstunde­n nach und nach abzubauen.

Die Zahlen sind aufgrund der unterschie­dlichen Zählweisen der Behörden nicht immer gleich aktuell. Zwischen den Ländern gibt es erhebliche Differenze­n. In Thüringen sind lediglich 1150 Stunden Mehrarbeit erfasst. Brandenbur­g könnte die Zahl weiter nach oben treiben. Weil die dortige Bereitscha­ftspolizei zu vielen Einsätzen in anderen Bundesländ­ern angeforder­t wird, ist die Belastung hoch. Politik Seite A4

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