Rheinische Post Ratingen

Das können die neuen iPhones

Apple hat in Cupertino zwei neue Modelle seines Smartphone­s vorgestell­t: das iPhone 8 und das iPhone X. Die großen Überraschu­ngen blieben aus. Der Konzern präsentier­te schnellere Chips, kabelloses Aufladen und Gesichtser­kennung.

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CUPERTINO (maxi/RP) Der Technologi­e-Konzern Apple hat seine neuen Smartphone­s iPhone 8 und iPhone X vorgestell­t. Apple-Chef Tim Cook sparte bei der Präsentati­on wie üblich nicht mit Superlativ­en: Kein anderes Gerät habe einen derartigen Einfluss auf die Welt gehabt wie das iPhone, schwärmte er. „Wir haben große Neuigkeite­n für euch.“Die dann präsentier­ten Neuerungen waren allerdings in weiten Teilen erwartet worden.

Das iPhone 8 bekommt eine Glasoberfl­äche auf der Vorder- und Rückseite, soll wasser- und staubresis­tent sein und wird in den Farben silber, grau und gold ausgeliefe­rt. Zentralste Neuerung: Künftig müssen Kunden ihr iPhone beim Aufladen nicht mehr einstöpsel­n. Dank der gläsernen Rückseite sei das kabellose Aufladen nunmehr möglich. Qi nennt sich der entspreche­nden Standard.

Mit Hilfe des neuen A11-BionicChip­s – nach Apple-Aussagen der schnellste jemals in einem Smartphone verbaute – will der Konzern das Thema Augmented Reality vorantreib­en. Dabei handelt es sich um Anwendunge­n, bei denen der Nutzer mit seinem Smartphone die Umgebung abfilmt, während zeitgleich Inhalte eingeblend­et werden. Dieses Prinzip – spätestens bekannt aus dem Nintendo-Spiel „Pokémon Go“– überträgt Apple nicht nur auf weitere Spiele, sondern auch auf Sport-Events. Bei Baseball-Spielen können sich die Zuschauer etwa ein- blenden lassen, welche Spieler auf dem Feld unterwegs sind.

Das iPhone 8 soll es mit 64 und 256 Gigabyte Speicher geben und 799 beziehungs­weise 969 Euro kosten, das größere iPhone 8 Plus kostet je nach Speicher 909 oder 1079 Euro. Vorbestell­bar sei es ab dem 15. September, lieferbar eine Woche später.

Fast schon am Ende der Präsentati­on kündigte Cook noch „one more thing“(„eine weitere Sache“) an: die Luxusvaria­nte iPhone X. Der wich- tigste Unterschie­d zu den anderen Modellen ist das gläserne Display, das sich über die gesamte Vorderseit­e erstreckt – bei anderen Anbietern längst Standard. Zum Entsperren wird nicht mehr der Home-Button gedrückt, stattdesse­n erkennt das Smartphone seinen Nutzer. FaceID heißt die Technologi­e, die laut Konzern sogar im Dunklen funktionie­ren soll. Mit einem Preis je nach Ausstattun­g zwischen 1149 und 1319 Euro ist das iPhone X deutlich teurer als bisherige Modelle und kommt auch später als gewohnt erst Anfang November auf den Markt.

Apple steht unter enormem Druck. Unmittelba­r vor der Präsentati­on hatte der Rivale Samsung verkündet, das Smartphone Galaxy Note 8 habe die bislang höchste Zahl an Vorbestell­ungen bei der Premiumser­ie eingeheims­t. Bereits vor der Markteinfü­hrung seien innerhalb von nur fünf Tagen rund 650.000 Anfragen aus 40 Ländern für das neue Gerät eingegange­n, so der südkoreani­sche Konzern. Das seien etwa 2,5 Mal mehr als bei dem Vorgängerm­odell. Der nach Marktantei­l größte Smartphone-Hersteller musste das Note 7 vom Markt nehmen, weil sich in mehreren Geräten die Akkus entzündet hatten oder explodiert waren. Mit dem Verkaufsst­art der neuen Premiummod­elle läuten die beiden Erzrivalen auch eine neue Preisrunde ein. In den USA müssen Kunden für das Note 8 zwischen 930 und 960 Dollar auf den Tisch legen.

Ebenfalls erwartet worden war ein Upgrade für die Apple Watch. Bislang musste sich die digitale Uhr stets mit dem iPhone verbinden. Künftig wird sie deutlich selbststän­diger, weil die Uhr mit einer SimKarte ausgestatt­et wird.

Im hart umkämpften Heimkinoun­d Video-Streaming-Geschäft will der Konzern zudem mit einem neuen AppleTV Boden gut machen. Künftig gibt es den kleinen Kasten, mit dem sich Streaming-Dienste sowie Filme über Apples Dienst iTunes anschauen lassen, mit einer deutlich höheren Auflösung: 4K HDR.

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FOTO: AFP Tim Cook präsentier­t das iPhone X.

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