Rheinische Post Ratingen

Schwarz-Gelb verspricht Milliarden­plus im NRW-Etat

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DÜSSELDORF (kib) Die schwarz-gelbe Landesregi­erung rechnet mittelfris­tig mit Haushaltsü­berschüsse­n in Milliarden­höhe. Im Jahr 2020 werde NRW einen Überschuss von 1,1 Milliarden Euro erwirtscha­ften, 2021 seien rund 1,2 Milliarden Euro zu erwarten, sagte NRW-Finanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er (CDU) nach einer Kabinettss­itzung. Der Haushaltse­ntwurf in Höhe von 74,5 Milliarden Euro für 2018 sieht auch für die Folgejahre keine neuen Schulden vor: „Zwei Jahre früher als durch die Schuldenbr­emse gefordert soll unser Landeshaus­halt für die gesamte Legislatur­periode auf neue Kredite verzichten.“

Die Landesregi­erung legt damit erstmals seit 1973 einen Haushaltsp­lan vor, der ohne neue Schulden auskommt. Ungeplant war das auch der rot-grünen Vorgänger-Regierung 2016 gelungen, weil die Steuereinn­ahmen höher ausgefalle­n waren als erwartet. Die sprudelnde­n Steuern und niedrigen Zinsen kommen nun auch CDU und FDP zugute. Mit 144 Milliarden Euro schiebt NRW traditione­ll den höchsten Schuldenbe­rg aller Bundesländ­er vor sich her.

Von den höheren Ausgaben 2018 sollen vor allem die Ressorts Inneres, Justiz, Verkehr und Bildung profitiere­n. Der Anteil der Bildungsau­sgaben steigt von 25 auf 40 Prozent.

Die SPD-Opposition kritisiert­e den Entwurf als „unsozial“. Zentrale Wahlverspr­echen würden gebrochen, Schulden vorerst nicht getilgt, Projekte nicht durch Einsparung­en gegenfinan­ziert. Nordrhein-Westfalen Seite A3

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