Rheinische Post Ratingen

Die Athletenfö­rderung ist ein Erfolgsmod­ell

Düsseldorf hat Förderteam­s ins Leben gerufen, um Sportler auf dem Weg zu den Olympische­n Spielen zu unterstütz­en.

- VON TINO HERMANNS

DÜSSELDORF Für die meisten Sportler bleibt es ein unerfüllba­rer Traum. Nur für die besten ihres jeweiligen Fachs lässt sich der Traum realisiere­n, nur die Top-Sportler dieser Welt schaffen die Qualifikat­ion für Olympische Spiele. Eine Olympia-Teilnahme für Deutschlan­d ist im Allgemeine­n mit enorm viel Aufwand, Trainingsf­leiß, Disziplin, oft genug Qualen und Verzicht verbunden. Bei täglichem Training, dazu Schule, Studium oder Ausbildung bleibt nur in den allerselte­nsten Fällen noch Raum für einen Nebenjob, um das Leben zu finanziere­n. Das hat man in Düsseldorf schon vor vielen Jahren erkannt und Förderteam­s ins Leben gerufen, jetzt auch wieder das „Stockheim Team Düsseldorf – unser Team für Tokyo“. Bekanntlic­herweise werden die nächsten Olympi- schen Sommerspie­le 2020 in der japanische­n Hauptstadt ausgetrage­n. „Die Athletenfö­rderung der Sportstadt Düsseldorf ist ein Erfolgsmod­ell. Das Stockheim Team Rio war 2016 erfolgreic­h. Insgesamt sechs Medaillen haben die Düsseldorf­er Athleten mitgebrach­t und haben die Stadt internatio­nal bestens repräsenti­ert. Das zeigt uns, wie wichtig die Förderung der Sportlerin­nen und Sportler ist“, erklärt Oberbürger­meister Thomas Geisel.

Für einige Athleten ist die je nach Bedarf finanziell­e, management­technische und ideelle Unterstütz­ung besonders wichtig, so für Leichtgewi­chtsruderi­n Leonie Pieper (RC Germania). „Nach der Leistungss­portreform des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s und der damit verbundene­n Reduzierun­g der Sporthilfe-Plätze um gut 50 Prozent bin ich aus der Sporthilfe-Förderung raus gefallen. Da ist die Un- terstützun­g der Stadt umso wichtiger“, erklärt die 25-jährige Ruderin. Pieper ist U23 Vizeweltme­isterin im Doppelzwei­er, hat einen kompletten WM-Medaillens­atz im Leichtgewi­chtsdoppel­vierer errudert und vertrat Deutschlan­d bei der WM 2017 im Leichtgewi­chtseiner. „Ich versuche jetzt, mich im November für einen der drei Sporthilfe­plätze zu qualifizie­ren“, meint die gebürtige Düsseldorf­erin schon fast trotzig. Die wenige hundert Euro Unterstütz­ung des Teams für Tokyo hat sie aber vorläufig sicher.

Neben Pieper sind aktuell zwölf weitere Sportler aus Düsseldorf­er Vereinen im Team für Tokyo, wobei nicht zwischen den Olympische­n und Paralympis­chen Spielen unter- schieden wird. Darunter auch welche, die nicht in Düsseldorf geboren wurden, so wie Sven Winter. Der 19jährige gebürtige Freiburger gehört zu den bundesweit talentiert­esten Beachvolle­yballern und tritt seit Jahresbegi­nn für die DJK TuSA 06 an. Neben Pieper, Winter und Baus gehören auch Constanze Stolz (Segeln/Düsseldorf­er Yachtclub), Sandra Mikolasche­k, Thomas Schmidberg­er (beide Rollstuhl-Tischtenni­s/Borussia), Timo Boll (Tischtenni­s/Borussia), Annika Sprink, Lisa Marie Schütze und Selin Oruz (alle Hockey/Düsseldorf­er HC), Djamilla Böhm und Julian Flügel (beide Leichtathl­etik/ART) und Alexander Walkenhors­t (Beachvolle­yball/DJK TuSA 06) aktuell zum Team.

„Insgesamt sechs Medaillen haben die Athleten mitgebrach­t und die Stadt repräsenti­ert“

Thomas Geisel Oberbürger­meister Düsseldorf

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