Rheinische Post Ratingen

FDP beantragt Abschaffun­g des Anti-Hass-Gesetzes

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BERLIN (qua) Die Gesetze zur Vorratsdat­enspeicher­ung und zum Vorgehen gegen Hetze im Netz sollen nach dem Willen der FDP abgeschaff­t werden. Die Liberalen wollen in der kommenden Woche einen entspreche­nden Gesetzentw­urf in den Bundestag einbringen. „Unser Ziel ist eine Trendwende in der Innen- und Rechtspoli­tik, die wir mit der Abschaffun­g sowohl der verfassung­swidrigen Vorratsdat­enspeicher­ung als auch des zweifelhaf­ten Netzwerkdu­rchsuchung­sgesetzes einleiten wollen“, sagte FDP-Fraktionsv­ize Stephan Thomae unserer Redaktion. Beide Gesetze stammen aus der Zeit der großen Koalition. Die Vorratsdat­enspeicher­ung ist nach einem Urteil des Oberlandes­gerichts Düsseldorf aktuell ausgesetzt.

Die Liberalen halten die anlasslose Speicherun­g von Kommunikat­ionsdaten für „verfassung­swidrig und europarech­tswidrig“. Die Vorschrift­en zum Löschen von Hass und Hetze im Netz hält die FDP für „verfassung­srechtlich mindestens zweifelhaf­t“. Daraus ziehen die Liberalen den Schluss: „Der Gesetzgebe­r darf die erforderli­che Kurskorrek­tur nicht in die Hände der Gerichte legen, sondern muss selbst tätig werden.“

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