Rheinische Post Ratingen

H&M-Krise: Internet ist auch eine Chance

- VON GEORG WINTERS

Natürlich kann man sich als Einzelhänd­ler hinter dem Argument verstecken, am Elend in Teilen der Branche seien immer nur die bösen Online-Händler Schuld, die das Geschäft in den Innenstädt­en zerstörten. Erstens ist das aber wenig zukunftstr­ächtig, weil sich das Internet sicher nicht in Luft auflösen wird. Und zweitens ist der wachsende Online-Handel auch nur ein Teil des Problems.

Dass die traditione­llen Textilfili­alisten in die Mühlen zwischen Internet-Königen wie Amazon und Co. auf der einen und Discounter­n wie Primark auf der anderen Seite geraten, ist keine neue Erkenntnis. Es kommt darauf an, was man aus der Not macht. Sich mit Internet-Riesen zu verbünden und deren Infrastruk­tur als Verkaufspl­attform zu nutzen, ist eine Möglichkei­t. Dem Kunden in den Filialen ein straffes und übersichtl­ich dargeboten­es Sortiment zu bieten, so dass er nicht durch die Niederlass­ung irrlichter­n muss, ein anderes. Letzteres hat H&M an vielen Stellen versäumt. Und natürlich kann man vom Kunden mehr Geld verlangen als die Discounter. Dann muss die Qualität aber auch besser sein. Sonst ist man als vermeintli­cher Kultanbiet­er irgendwann unglaubwür­dig. BERICHT MODEHÄNDLE­R H&M SCHLIESST FILIALEN, TITELSEITE

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