Rheinische Post Viersen

Deutsche-Bank-Vorstand: 2016 besser als 2015

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DÜSSELDORF (gw) Bei der Deutschen Bank ist offensicht­lich mehr Ruhe eingekehrt, und das Unternehme­n gewinnt an Zuversicht. Durch die Einigung mit den US-Behörden sei der größte Unsicherhe­itsfaktor beseitigt, sagte Finanzvors­tand Marcus Schenck gestern in Düseldorf. Die Bank und das amerikanis­che Justizmini­sterium hatten sich vor Weihnachte­n darauf verständig­t, dass die Bank wegen der Folgen ihrer umstritten­en Hypotheken­geschäfte in früheren Jahren insgesamt sieben Milliarden Dollar (knapp 6,6 Milliarden Euro) zahlt, davon drei Milliarden Euro als Bußgeld, den Rest als Erleichter­ung für Kreditnehm­er in den USA.

Die Einigung hat bei der Bank für Aufatmen gesorgt. Trotz der schweren drei Monate zum Jahresende werde das Institut 2016 „besser aus dem Jahr kommen“als im Vorjahr, kündigte Schenck gestern an. 2015 hatte die Bank deutlich mehr als sechs Milliarden Euro Verlust gemacht. Zuletzt hatten Analysten für 2016 noch mit einem Minus von knapp 800 Millionen Euro gerechnet. Die Bank will die Zahlen für das vergangene Jahr am 2. Februar präsentier­en.

Schenck sagte, die Bank werde in diesem Jahr wieder in die Offensive gehen. „Wir wollen wieder im gegnerisch­en Strafraum auftauchen“, so der Manager, der früher für den Düsseldorf­er Energiekon­zern Eon gearbeitet hat. Die Deutsche Bank wolle mit ihrer Kompetenz im Kapitalmar­ktgeschäft und mit ihrer Internatio­nalität punkten. In die Digitalisi­erung will das Institut in den kommenden vier Jahren rund eine Milliarde Euro investiere­n. Dabei werde man auch Ertragsein­bußen hinnehmen, weil „Teile der Wertschöpf­ung zu den Kunden wandern“. Aber es sei großes Potenzial da, von dem die Bank profitiere­n könne.

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