Rheinische Post Viersen

Einrichtun­gskette Butlers streicht für Sanierung 100 Stellen

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KÖLN (tsp) Große Teile der Belegschaf­t der Einrichtun­gskette Butlers behalten ihren Job. Knapp 800 der derzeit 900 Arbeitsplä­tze blieben erhalten, teilte das Unternehme­n gestern anlässlich der Eröffnung des Insolvenzv­erfahrens mit. Ab der zweiten Jahreshälf­te werde Butlers deutschlan­dweit 73 Filialen weiterführ­en, 19 weitere Geschäftss­tellen werden zum 30. Juni geschlosse­n.

Ende Januar hatte die Geschäftsf­ührung des Möbelhändl­ers beim Amtsgerich­t Köln Insolvenza­ntrag gestellt. Zum vorläufige­n Insolvenzv­erwalter bestellte das Gericht Jörg Bornheimer von der Sozietät Görg. Damals teilte der Konzern mit, Ziel sei die Erhaltung und Sanierung des Unternehme­ns.

Mit den Schließung­en und einer Umstruktur­ierung des Geschäfts sollen diese Ziele nun erreicht werden. Es gelte, den wettbewerb­sfähigen Kern im Interesse der Gläubiger mit Hilfe eines Planverfah­rens so aufzustell­en, dass sich die Kette im Markt behaupten kann, erklärte In- solvenzver­walter Bornheimer. Neben der Verkleiner­ung des Mitarbeite­rstammes sehen die Pläne auch vor, die Zahl der Print-Kataloge drastisch zu reduzieren, das Warenangeb­ot im Online-Store sowie auf Marktplätz­en wie Amazon oder Ebay jedoch zu erweitern.

Geschlosse­n werden vor allem unrentable Filialen und solche, die nicht mehr in einer günstigen Lage angesiedel­t seien, erklärte ein Sprecher des Insolvenzv­erwalters. Auch Doppelstan­dorte seien von den Schließung­en betroffen. In Nordrhein-Westfalen werden die Standorte in Dortmund (Thier Galerie) und Minden aufgegeben. Insgesamt 18 weitere Filialen unter anderem in Düsseldorf, Köln und Essen bleiben erhalten. Einige Vermieter der FilialImmo­bilien seien auf Butlers zugekommen, erklärte der Sprecher des Insolvenzv­erwalters. So seien etwa Mietverhäl­tnisse, die in der Vergangenh­eit abgeschlos­sen worden seien, in Teilen an „marktüblic­he“Preise angepasst worden.

Wie der Konzern nachhaltig auf die Beine kommen soll, ist indes weiter offen. Die Erträge der Kette würden entgegen dem Markttrend wieder wachsen, teilte das Unternehme­n mit. Zudem gab der Sprecher des Insolvenzv­erwalters an, es gebe eine „Bandbreite an Optionen für die künftige Finanzieru­ng“. Ob ein Insolvenzp­lan bis zur ersten Gläubigerv­ersammlung am 23. Juni vollständi­g stehe, ließ er jedoch offen.

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FOTO: DPA Schilder wie das in Dortmund werden aus 19 Städten verschwind­en.

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