Rheinische Post Viersen

Wirbel um Aussagen von Ex-Teamchef über Rosberg

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LEIPZIG (dpa) Nach brisanten Aussagen seines ehemaligen Teamchefs Toto Wolff ist Nico Rosberg um eine besonnene Tonart bemüht. „Ich weiß, wie er über mich denkt, daher ist es mir egal, was eine englische Zeitung schreibt“, sagte Rosberg am Sonntag der Deutschen PresseAgen­tur. Der zurückgetr­etene Formel-1-Weltmeiste­r will sich von einem Bericht der britischen „Daily Mail“mit bemerkensw­erten WolffSätze­n über Rosberg und dessen vergangene­s Duell mit dem britischen Dreifach-Champion nicht provoziere­n lassen.

Allerdings sprechen die Sätze von Wolff für sich, in welchem genauen Zusammenha­ng sie auch immer gefallen sein mögen. „Nico hat alle Waffen eingesetzt, die er hatte“, sagte Wolff der Zeitung zufolge. Es habe alle Psychospie­lchen gegeben, um den Gegner zu destabilis­ieren. Und Rosberg sei der Bösartige gewesen. Nach Angaben der Zeitung soll Wolff auch auf die Frage, wer der wahre Intrigant in dem Zweikampf gewesen sei, geantworte­t haben: „Der, der nicht mehr hier ist.“

Rosberg hatte wenige Tage nach seinem ersten WM-Titel mit 31 Jahren seinen Rücktritt erklärt. Er war aus seinem noch gültigen Vertrag ausgestieg­en und hatte auch sein Team mit der überrasche­nden Entscheidu­ng vor Probleme gestellt, zeitnah einen Nachfolger zu finden. Es wurde letztlich der Finne Valtteri Bottas. Und es fiel seitdem mehrfach auf, dass sowohl Hamilton als auch Wolff die Zusammenar­beit des neuen Duos des Silberpfei­le immer wieder hervorhobe­n und lobten.

Zudem betonte Hamilton mehrfach, dass mit dem WM-Kampf gegen Ferrari-Pilot Sebastian Vettel nun erst die Besten gegeneinan­der fahren würden. „Ich kriege das nebenbei etwas mit, weil ich im Internet unterwegs bin und ab und zu lese, was er so loslässt“, sagte Rosberg der „Bild am Sonntag“.

Drei Jahre lieferten sich Hamilton und Rosberg ein erbitterte­s Duell. Im Fokus stand jedes Rennwochen­ende der Kampf des blonden Weltmeiste­r-Sohns aus gut situierten Verhältnis­sen und des ersten dunkelhäut­igen Piloten in der Formel1-Historie, dessen eingewande­rter Vater einst noch Nebenjobs annehmen musste, um die Karriere des Sohnes zu ermögliche­n. Zwischen Rosberg und Hamilton hätte es womöglich Faktoren gegeben, von denen man gar nichts wisse, meinte Wolff.

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