Rheinische Post Viersen

Verbrauche­rschützer für längere Garantie beim Auto

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BERLIN (dpa) Die Verbrauche­rzentralen dringen auf längere Garantieze­iten für hochwertig­e Produkte wie Elektroger­äte oder Autos. Es gebe viele Gegenständ­e, die deutlich länger als zwei Jahre halten, was sie verspreche­n, sagte der Chef des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­ands (VZBV), Klaus Müller. Man könne aber auch nicht für alles vier, fünf oder sechs Jahre Garantie ausspreche­n. Die Politik sollte daher nach Konsultati­on mit den Hersteller­n festlegen: „Produkte, die längere Verwendung­szeiten haben, für die kann es auch eine längere Garantieze­it geben.“Autos hätten beispielsw­eise keine Haltbarkei­t von zwei Jahren, sagte Müller. „Das wäre absurd.“In Leitlinien des VZBV zur Bundestags­wahl heißt es: Der VW-Skandal habe gezeigt, dass zwei Jahre Gewährleis­tungsfrist bei langlebige­n und hochwertig­en Gebrauchsg­ütern zu kurz wären. Einer Übersicht des Automobilc­lubs ADAC zufolge bieten die meisten Marken in Deutschlan­d für Neuwagen zwei Jahre Garantie, einzelne Hersteller drei bis sogar sieben Jahre.

Längere Garantieze­iten könnten sich im Preis niederschl­agen, wofür Verbrauche­r dann aber auch einen Mehrwert bekämen. „Unter dem Strich profitiere­n von höherer Produktqua­lität Verbrauche­r, Handel und Umwelt“, sagte Müller mit Blick etwa auf weniger Elektrosch­rott. Generell zu Garantie-Bedingunge­n erläuterte er: „Viele Menschen denken, sie haben zwei Jahre Gewährleis­tung.“Kunden müssten aber wissen, dass sie nach einem halben Jahr selbst beweispfli­chtig seien. Stattdesse­n sollten die Hersteller zwei Jahre in der Pflicht sein, so Müller.

Handlungsb­edarf sehen die Verbrauche­rzentralen auch mit Blick auf Kunden, die beim Einkauf auf nachhaltig­e Produktion achten wollen. Nötig wären klare gesetzlich­e Standards, worauf Verbrauche­r sich bei der Kennzeichn­ung verlassen könnten, sagte Müller.

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