Rheinische Post Viersen

Rechnungsp­rüfer fordern mehr Schuldenab­bau

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DÜSSELDORF (kib/tor) Angesichts von Rekordsteu­ereinnahme­n mahnt der Landesrech­nungshof die neue Landesregi­erung zum Schuldenab­bau: „Die Rekordsteu­ereinnahme­n bieten die einmalige Chance, einen Schuldenab­bau anzugehen“, sagte Rechnungsh­of-Präsidenti­n Brigitte Mandt gestern. Nicht nur, weil die Einnahmen mit 53,7 Milliarden Euro 2016 einen neuen Rekord markiert hätten. Sondern auch, weil alles auf weitere Rekordeinn­ahmen hindeute.

Zwar habe die Vorgängerr­egierung im Haushalt 2016 Schulden in Höhe von 200 Millionen Euro getilgt – der erste Schuldenab­bau in NRW seit rund 40 Jahren. Angesichts des Gesamstsch­uldenstand­es von 143,7 Milliarden Euro sei das aber nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“, so Mandt. Insbesonde­re der Stellenauf­wuchs in der Landesverw­altung müsse von einer permanente­n und strikten Aufgabenkr­itik flankiert werden. Freie Kapazitäte­n müssten konsequent abgebaut „und beispielsw­eise Potenziale einer Verwaltung­sverschlan­kung, wie sie sich im Zusammenha­ng mit der Digitalisi­erung ergeben sollten, konsequent genutzt werden“, so Mandt.

Die SPD-Opposition kritisiert­e die Haushaltsp­olitik der neuen Regierung. „Der erste Haushalt baut auf einem Wortbruch auf“, sagte SPD-Fraktionsv­ize Martin Börschel. Schwarz-Gelb habe versproche­n, jede neue Ausgabe durch Einsparung­en zu decken. Börschel rechnete zudem vor, dass die neue Regierung in den Ministerie­n für 1,7 Millionen Euro bereits 139 Stellen neu besetzte und damit deutlich mehr als die beiden Vorgängerr­egierungen kurz nach Amtsantrit­t. Ein Sprecher der CDU-Fraktion wies das zurück: Rot-Grün habe 567 Stellen geschaffen. Es handelt sich dabei allerdings um einen Zeitraum von sechs Jahren.

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