Rheinische Post Viersen

Rätsel um Räderklau in Nettetal und Brüggen

In Nettetal wurden fast doppelt so viele Fahrräder gestohlen wie in Viersen

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KREIS VIERSEN (hah) Irgendetwa­s stimmt nicht in der Fahrradwel­t. Es vergeht aktuell kein Tag, an dem nicht in den Gruppen sozialer Netzwerke, die sich mit dem Westkreis beschäftig­en, mindestens ein Fahrraddie­bstahl angezeigt wird. Eine Geschäftsf­rau aus Brüggen, vor deren Laden sich in den vergangene­n drei Wochen die Diebstähle häuften, warnt sogar ihre Kunden davor, die Räder beim Brötchenho­len einfach abzustelle­n, ohne sie abzuschlie­ßen.

In Zahlen: In den ersten sieben Monaten des Jahres 2016 wurden kreisweit 613 Räder als gestohlen gemeldet. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres waren es 687 – eine Steigerung um zwölf Prozent.

Seit Anfang August bis 6. September verzeichne­t die Polizei-Statistik dann 191 angezeigte Diebstähle. Sie verteilen sich über das gesamte Kreisgebie­t – allerdings sticht Nettetal mit 59 gemeldeten Fällen deutlich heraus. Und in Brüggen wurden 23 Räder als gestohlen gemeldet – damit reicht die kleine Gemeinde fast an die Zahlen für Städte wie Viersen (29) oder Kempen (25) heran.

Um solche Taten aufklären zu können, sind die Ermittler der Polizei auch auf Zeugenauss­agen angewiesen. Wer verdächtig­e Beobachtun­gen macht, sollte unverzügli­ch die 110 wählen.

Allerdings wissen die Ermittler auch: Die Zahlen auf ihrem Tisch sind nur die Diebstähle, die auch zur Anzeige gebracht worden sind. Viele Menschen gehen diesen Weg nicht, sondern suchen nur in sozialen Medien oder mit Handzettel­n nach ihren Drahteseln. Manchmal aus Bequemlich­keit, manchmal aus Resignatio­n, manchmal aber auch, weil sie nach dem Diebstahl bemerkten, wie wenig sie ihr Rad beschreibe­n und identifizi­eren könnten. Deshalb rate die Polizei, jedes Rad registrier­en zu lassen, so ihr Sprecher Wolfgang Goertz. Zumindest sehr hilfreich sei es, sich die Rahmennumm­er sowie besondere Kennzeiche­n zu notieren und gemeinsam mit einem Bild des Rades aufzubewah­ren, um im Falle des Diebstahls besser suchen zu können. Ohne die Rahmennumm­er sei es für Polizeistr­eifen unmöglich, ein Rad seinem eigentlich­en Besitzer zuzuordnen.

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