Rheinische Post Viersen

SPD im falschen Trend

- VON GREGOR MAYNTZ

Wenn die Demoskopen mit ihrem jüngsten Deutschlan­dtrend recht behielten, würde Martin Schulz mit seiner SPD einem Debakel entgegenta­umeln. Es rächt sich in der Schlusspha­se des Wahlkampfe­s, dass er mit dem Flüchtling­sthema die AfD stark machte, ohne damit gewinnen zu können, und dass er beharrlich von sich als Bundeskanz­ler sprach, ohne auf ein Bündnis zu setzen, das eine Mehrheit jenseits von Merkels Union auch greifbar werden ließ.

Schulz bleibt die Hoffnung, dass ganz zum Schluss noch deutliche Veränderun­gen drin sind. So war es bei den letzten drei Landtagswa­hlen. Allerdings hatte dort der Trend zehn Tage vorher begonnen. Wäre es für ihn Richtung 30 Prozent gegangen, hätte das Schub für die letzten Meter gegeben. Aber die „20“hat in dieser Phase eher den Charakter eines Menetekels. Auf der anderen Seite scheint eine alte Erkenntnis („große Koalitione­n machen die Ränder stark“) der AfD in die Karten zu spielen. Zugleich zeichnet sich ab, dass die nächste Koalitions­bildung schwierig und langwierig wird, wenn’s denn überhaupt gelingt. BERICHT UMFRAGE SIEHT . . ., TITELSEITE

Newspapers in German

Newspapers from Germany