EVG verlangt sieben Prozent mehr Lohn von der Bahn
DÜSSELDORF (maxi) Nach der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nun auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Forderung für die Lohnrunde mit der Deutschen Bahn aufgestellt. Nur einen Tag nachdem Bahn-Personalvorstand Ulrich Weber im Gespräch mit unserer Redaktion Augenmaß in der Lohnrunde angemahnt hatte, verlangte die EVG sieben Prozent mehr Gehalt – allerdings sollen die Mitglieder bei einem Abschluss selbst entscheiden können, in welcher Form das Lohnplus bei ihnen ankommt. Dieses Wahlrecht sei einmalig in der deutschen Tariflandschaft, hieß es bei der EVG. „Unsere Kollegen werden selbst entscheiden können, ob sie mehr Geld, weniger Arbeit oder mehr Urlaub wollen“, sagte EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba.
Die Gewerkschaft will sich dafür einsetzen, dass ihre Mitglieder entscheiden können, ob sie für 2,5 Pro- zent aus dem erreichten Abschluss sechs Tage mehr Urlaub, eine Stunde Arbeitszeitverkürzung oder diese ebenfalls als Lohnerhöhung haben wollen. Die übrigen 4,5 Prozent, die die EVG fordere, sollen als reine Lohnerhöhung gezahlt werden. Zudem soll über Weiterbildung und Altersvorsorge verhandelt werden.
Die konkurrierende GDL hatte unter anderem vier Prozent mehr Lohn und darüber hinaus Entlastungen für ihre Mitglieder gefordert. Dazu strebt sie Änderungen bei der Entgeltstruktur, Zulagen und Arbeitszeitregelungen an. Die als streitlustig geltende Spartengewerkschaft zeigte sich im Vorfeld betont zahm: „Wir wollen verhandeln, nicht streiken“, sagt GDL-Chef Claus Weselsky. Auch Weber äußerte die Hoffnung, dass es diesmal friedlicher zugehen werde als im vergangenen Jahr – zumal diesmal die Schlichtung von einer Tarifpartei allein angerufen werden kann.