Rheinische Post

Neuformier­te DEG feiert Heimsieg

Trainer Christof Kreutzers Änderungen greifen. Die Düsseldorf­er besiegen den ERC Ingolstadt überrasche­nd deutlich mit 6:2. Die Sturmreihe mit Max Kammerer, Rob Collins und Alexej Dmitriev ist an vier Toren beteiligt.

- VON THOMAS SCHULZE

Eishockey ist die schnellste Mannschaft­ssportart der Welt. Das betrifft aber nicht nur die Schnelligk­eit der Spieler oder des Pucks, sondern auch den Spielverla­uf, der sich aufgrund vertaner oder genutzter Chancen innerhalb von wenigen Sekunden ändern kann. 6058 Zuschauer bekamen das auf eindrucksv­olle Weise vorgeführt und waren restlos begeistert. Die DEG, zunächst gegen den ERC Ingolstadt unter Druck, gewann am Ende souverän und in der Höhe verdient mit 6:2 (2:0, 3:1, 1:1). Dabei gewann Torhüter Mathias Niederberg­er das Duell gegen seinen Nationalma­nsnchaftsk­llegen Timo Pielmeier eindeutig, und eine neue Paradereih­e wurde aus der Taufe gehoben.

Christof Kreutzer hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass es ihn mächtig geärgert hatte, dass drei der fünf Heimspiele verloren wurden. Besonders das letzte gegen Nürnberg (0:4) hatte ihn bis ins Mark getroffen. „Wir wollen die Heimspiele unbedingt gewinnen und den Fans etwas bieten“, sagte der Coach. „Die Jungs freuen sich doch auch, wenn sie nach dem Spiel noch mal aufs Eis kommen können und von den Fans gefeiert werden.“

Kreutzer zog Konsequenz­en. Die vier Sturmreihe­n wirbelte er komplett durcheinan­der. Deutlicher konnte das Zeichen an die Mannschaft kaum sein. Doch er beließ es nicht dabei. Manchmal sind es auch die kleinen Zeichen – zum Beispiel der Trikotwech­sel. Anstatt in den in den roten Heimtrikot­s lief die DEG gestern in den blauen Trikots auf, die eigentlich nur so genannte Ausweichtr­ikots sind, für den Fall, dass der Gegner in Rot spielt. „Ein Wechsel der Trikots ist nicht unproblema­tisch, denn er muss mit dem Verband, dem anderen verein und auch mit den Sponsoren abgesproch­en werden“, hatte Geschäftsf­ührer Ste- fan Adam gesagt. Doch da alle der Bitte der DEG zustimmten, präsentier­te sich das Team daheim erstmals in Blau.

Die Anfangspha­se gehörte allerdings den Gästen, die am Dienstag noch den Titelaspir­anten Mannheim mit 2:1 bezwungen hatten. Sie machten von Beginn an Druck, wobei ihnen ein Überzahlsp­iel entgegen kam, was die DEG aber schadlos überstand. Doch auch in der Folgezeit waren die Bayern überlegene­r und offensiver, so dass Torhüter Mathias Niederberg­er seine Mannschaft mit mehreren guten Paraden vor einem möglichen Rückstand bewahrte. Doch plötzlich klingelte es auf der anderen Seite. Edi Lewandowsk­i zog überrasche­nd ab, Nationalto­rhüter Timo Pielmeier sah nicht gut aus und war geschlagen. „Wir müssen einfach spielen und schießen“, hatte Co-Trainer Tobias Abstreiter gefordert, der sich bestätigt fühlte. 94 Sekunden später wurden die Gäste klassisch ausgekonte­rt, Tim Schüle traf zum 2:0 in den Winkel und stellte die Partie damit geradezu auf den Kopf.

Im Mittelabsc­hnitt war die Partie durch den frühen Anschlusst­reffer der Gäste schnell wieder völlig offen. Doch dann bekamen die Fans einen spielrisch­en Leckerbiss­en in Form einer gelungenen Kombinatio­n serviert, die Alexej Dmitriev erfolgreic­h abschloss und den ZweiTore-Vorsprung wieder herstellte. Doch damit nicht genug. Diese Formation mit Dmitriev, Collins und Kammerer setzte noch einen drauf, wobei letzterer mit einem sehenswert­en Schuss aus dem Handgelenk das 4:1 erzielte. Kurt Davis sorgte 46 Sekunden vor der zweiten Pause mit seinem Distanzsch­uss in Überzahl für die Entscheidu­ng.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R DEG-Verteidige­r Tim Schüle zieht nach Zuspiel von Rob Collins ab und trifft mit diesem Schuss zum 2:0 genau in den Winkel.

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