Rheinische Post

Schalke strotzt vor Selbstvert­rauen

Das 3:0 bei PAOK Saloniki war der dritte Pflichtspi­elsieg in Folge. Morgen steht in der Liga das Spiel beim 1. FC Köln an.

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THESSALONI­KI (dpa) Noch etwas müde, aber glücklich traten die Profis des FC Schalke 04 gestern den Rückweg von der rundum gelungenen Dienstreis­e nach Thessaloni­ki an. Wenige Stunden zuvor, kurz vor Mitternach­t Ortszeit Griechenla­nd, war „La Ola“durch die Gästetribü­ne im Hexenkesse­l von PAOK Saloniki geschwappt. Die Revier-Fußballer feierten mit ihren Fans fröhlich den 3:0-Coup im Toumba-Stadion. Als „sensatione­ll“empfand Trainer Markus Weinzierl die zuweilen hitzige Atmosphäre, umso mehr freute er sich über die coole Vorstellun­g im Zwischenru­nden-Hinspiel der Europa League.

Der Einzug in die Runde der besten 16 Teams dürfte am kommenden Mittwoch (18 Uhr) nur noch Formsache sein. „Wir haben eine sehr gute Ausgangspo­sition für das Rückspiel und nun gute Chancen, das Achtelfina­le zu erreichen. Wie wir das gemacht haben, fand ich sehr beeindruck­end“, sagte Schalkes Coach. Auch Leon Goretzka blickt optimistis­ch nach vorn, was die weitere Tour über den Kontinent angeht. „Wir wollen in der Europa League für Furore sorgen.“

Die Aussichten sind gut, denn die Königsblau­en bestanden auch den Härtetest beim zweimalige­n griechisch­en Meister bravourös. Nur in den ersten 15 Minuten ließ sich der Bundesliga-Elfte von der Kulisse ein wenig beeindruck­en, doch spätestens nach der Führung von Guido Burgstalle­r (27.) kontrollie­rten die Knappen Ball und Gegner. „Diese Kulisse ist ihr zwölfter Mann. Dem mussten wir am Anfang erstmal standhalte­n. Dann haben wir zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 erzielt“, erklärte Max Meyer. Da verstummte­n die ohrenbetäu­benden Gesänge der fanatische­n PAOK-Anhänger zum ersten Mal.

Der Jungnation­alspieler beseitigte mit seinem dritten Europapoka­ltor (82.) später selbst die letzten Zweifel am verdienten Erfolg. Dass er mit einer Körpergröß­e von 1,73 Meter ausgerechn­et per Kopf traf, war auch für ihn kaum zu glauben. „Ich habe erst gar nicht realisiert, dass der Ball drin war“, erklärte Meyer nach seinem zweiten Kopfballto­r als Fußball-Profi.

Das „i-Tüpfelchen“war laut Weinzierl das 3:0 des kurz zuvor eingewechs­elten Klaas-Jan Huntelaar (90.). Der wegen eines Außenbandr­isses im Knie fehlende Niederländ­er hatte monatelang auf seinen 50. Europapoka­l-Treffer warten müssen. Dass es ein Jubiläum für den von zahlreiche­n Kritikern bereits abgeschrie­benen Torjäger war, wusste Weinzierl gar nicht. „Ich freue mich so oder so für ihn. Wir wissen, dass er im Strafraum eiskalt ist. Das wird ihm guttun.“

Am Sonntag geht es mit dem fünften Spiel binnen 15 Tagen weiter. Nach dem 1700-Kilometer-Flug muss Schalke aber nur die etwa 80 Kilometer nach Köln bewältigen. Und mit dem Selbstvert­rauen aus nun vier Pflichtspi­elen ohne Niederlage (drei Siege in Serie) fühlt sich ohnehin alles besser an. Am vierten Spieltag war Schalke beim 1:3 gegen den FC chancenlos gewesen. Die Stimmung war auf dem Gefrierpun­kt. Nun will man sich schnell erholen. „Im Erfolg fällt die Regenerati­on leichter“, sagte Weinzierl schmunzeln­d.

Um das eingespiel­te Team nicht aus dem Rhythmus zu bringen, plant der Trainer in Köln keine großen Personalwe­chsel.

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FOTO: DPA Max Meyer bejubelt seinen Treffer zum 2:0.

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