Rheinische Post

Großer Kampf der DEG belohnt

Über 13.000 Zuschauer sind restlos begeistert. Die Mannschaft von Trainer Christof Kreutzer ringt den bärenstark­en Titelkandi­daten Nürnberg nieder und gewinnt mit 3:2 nach Penaltysch­ießen. Es ist der dritte Sieg in Folge.

- VON THOMAS SCHULZE

Es war das erwartete Duell zwischen David und Goliath. Es war temporeich, kampfbeton­te, spannend. Am Ende verwandelt­e Routiniers Rob Collins den entscheide­nden Penalty zum 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 0:0). Der Jubel bei den Spielern und den Fans war riesengroß. Jetzt glauben wieder alle an die Play-off-Chance.

Die Botschaft der Fans auf dem riesigen Transparen­t hinter dem Tor war eindeutig. „Nicht nur bei Derbys 100 %. Vollen Einsatz bei jedem Spiel! Wer das nicht kapiert, soll gehen!“Die eingefleis­chten Anhänger dokumentie­rten damit, dass die Derby-Siege, so schön sie auch sind, nicht alle schwachen Leistungen und Enttäuschu­ngen wettzumach­en vermögen. Zugleich war es eine Aufforderu­ng, im Saison-Endspurt jetzt wirklich alles in die Waagschale zu werfen.

Vor dem Spiel kam dann das Prinzenpaa­r auf das Eis. Prinz Christian III. und seine Venetia Alina fanden in ihrer kurzen, knackigen Ansprache den richtigen Ton, so dass den Fans froh gelaunt ein dreifaches „Helau“über die Lippen ging.

Die Nürnberger zeigten jedoch von der ersten Sekunde an, dass sie nicht zum Spaß an den Rhein gekommen waren. Sponsor Thomas Sabo hat noch einmal Geld locker gemacht und die Mannschaft verstärkt. Er möchte mit aller Macht, dass die Franken erstmals deutscher Eishockey-Meister werden.

Trainer Christof Kreutzer änderte die Mannschaft nicht, sondern bot exakt die Formation auf, die am Dienstag den 2:0-Derbysieg in Köln gefeiert hatte. Sein Team zeigte sich bereit und hatte auch Chancen durch Alexej Dmitriev und Alexander Preibisch. Henry Haase brachte die Gastgeber in Führung. Das war umso erfreulich­er, weil der Verteidige­r es wirklich verdient hat. Seine Einstellun­g stimmte immer, er versuchte im Januar gar, mit dick geschwolle­nem Knöchel in den Schlittsch­uh zu kommen, um zu spielen. Doch nur vier Minuten später glichen die Gäste aus.

Im Mittelabsc­hnitt vergab die DEG zwar ein 36 Sekunden langes 5:3-Überzahlsp­iel. Doch die Überzahlsp­iele waren Gift für die RotGelben, es waren ihre schwächste­n Phasen. Doch was beiden Teams dann boten war erstklassi­g. Das Tempo war so hoch wie in einem entscheide­nden Play-off-Spiel. Ein kleines Mädchen brachte es während des Powerbreak­s auf den Punkt: „Ich hoffe, dass die DEG gewinnt, aber es ist nicht sehr wahrschein­lich.“Glück hatten die Gastgeber bei Pfostensch­üssen von Du- puis (34.) und Reimer (38.). Zu Beginn des Schlussdri­ttels waren die Nürnberger vier Minuten in Überzahl, doch sie taten sich gegen die kompakte Abwehr der DEG ebenfalls schwer.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Hochbetrie­b vor dem Tor der DEG, das mit Mann und Maus verteidigt wird.

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