Rheinische Post

Bad Bank der WestLB macht zehn Millionen Gewinn

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DÜSSELDORF (gw) Die Aufarbeitu­ng von Altlasten der früheren Landesbank WestLB könnte schon früher erledigt sein als bisher gedacht. Bisher sollten die Aufräumarb­eiten durch die Erste Abwicklung­sanstalt (EAA), die „Bad Bank“der WestLB, bis 2027 erledigt sein. Jetzt spricht EAA-Vorstandss­precher Matthias Wargers von einem Zeitpunkt „2020 plus x“. Möglicherw­eise könnten dann Teile des Restbestan­des von privaten Investoren übernommen werden. Überlegung­en dazu gibt es bereits, aber noch keine Gespräche mit Kandidaten.

Das Ziel des EAA-Vorstandes bleibt, das übernommen­e Portfolio der früheren Landesbank mit einer „schwarzen Null“abzuwickel­n. Das heißt: Die EAA will mit den drei Milliarden Euro, die ihr 2010 beim Start vom Bund und früheren WestLBEign­ern zur Verfügung gestellt wurden, auskommen. Das würde bedeuten: Sie würde keine weiteren Mittel der Garantiege­ber brauchen. Für einen Teil des ersten Paketes, das die EAA übernommen hatte, hatten das Land NRW sowie die Sparkassen­und die Landschaft­sverbände in Nordrhein-Westfalen fünf Milliarden Euro an Garantien gegeben. Davon seien noch 3,6 Milliarden Euro da, so Wargers.

Das abgelaufen­e Jahr hat die EAA zum fünften Mal in Folge mit einem Gewinn beendet. Der fällt mit 9,6 Millionen Euro zwar relativ klein aus und liegt auch um mehr als ein Viertel unter dem Überschuss des Vorjahres. Aber: „Schwarze Zahlen sind keine Selbstvers­tändlichke­it, da mit fortschrei­tendem Portfolioa­bbau auch die Ertragsbas­is kleiner wird“, erklärt Wargers.

Von den Vermögensw­erten in Höhe von rund 200 Milliarden Euro, die die EAA 2009 und 2011 in zwei Schritten von der WestLB übernommen hatte, sind große Teile abgearbeit­et. Mehr als 150 Milliarden Euro davon bestanden aus Krediten und Wertpapier­en, die Ende 2016 zu rund vier Fünftel abgebaut waren. Der Restbestan­d von 30 Milliarden Euro soll bis 2020 um weitere zwölf Milliarden Euro verringert werden; in gleichem Ausmaß soll das Derivate-Portfolio (Bestand Ende 2016: 258 Milliarden Euro) schrumpfen. Entspreche­nd sinkt der Verwaltung­saufwand – und damit die Zahl der Mitarbeite­r. Derzeit arbeiten noch 178 Menschen für die EAA.

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