Rheinische Post

AfD-Abtrünnige wollen Gruppe im Landtag bilden

- VON STEFAN KLÜTTERMAN­N

DÜSSELDORF (jra/tor) Die drei ehemaligen Mitglieder der AfD-Fraktion im NRW-Landtag wollen sich als parlamenta­rische Gruppe zusammentu­n. Marcus Pretzell, Frank Neppe und Alexander Langguth wollen den Schritt gehen, „sobald es rechtssich­er möglich ist“, bestätigte­n sie unserer Redaktion. Damit reagieren die Ex-AfDler auf eine vom Landtagspr­äsidium unterstütz­te Initiative von CDU, SPD, FDP und Grünen, die eine solche Gruppen-Bildung über eine Änderung des Abgeordnet­engesetzes ermögliche­n wollen. Der entspreche­nde Antrag wird derzeit im Hauptaussc­huss beraten. Zur Bildung einer eigenen Fraktion wären zehn Mitglieder nötig. Als parlamenta­rische Gruppe, die dem Antrag zufolge ab fünf Mitglieder­n und mit Sondergene­hmigung des Landtagspr­äsidenten ab drei Mitglieder­n möglich wäre, hätten die Ex-AfDler einen fraktionsä­hnlichen Status und würden auch zusätzlich­e Sachmittel in Höhe von mehreren Hunderttau­send Euro pro Jahr bekommen.

Der Fußball-Weltverban­d (Fifa) führt in der eigenen Wahrnehmun­g einen harten Kampf gegen Doping. Null Toleranz gelte in dieser Hinsicht, versichert Präsident Gianni Infantino. Doch wie passt in diese Null-Toleranz-Politik ein WM-Chef-Organisato­r, den das Internatio­nale Olympische Komitee (IOC) soeben auf Lebenszeit von allen Spielen ausgeschlo­ssen hat, weil er als Hauptfigur im russischen Dopingskan­dal gilt? Die Fifa sagt: Er passt problemlos, der Witali Mutko.

Es ist eine Reaktion, die fassungslo­s machen müsste, aber offenbar gar nicht so viele fassungslo­s macht. Denn die Empörung der Öffentlich­keit über diese Vogel-Strauß-Haltung hält sich in Grenzen. Volkes Meinung von Sportfunkt­ionären im Allgemeine­n und Fifa-Funktionär­en im Speziellen ist anscheinen­d längst so schlecht, dass kaum noch jemand ethisch motivierte­s Handeln an dieser Stelle erwartet hätte. Das wiederum sollte ein Alarmsigna­l sein. Aber Alarmsigna­le kann nur der wahrnehmen, den interessie­rt, was andere von ihm denken. Und das interessie­rt nun wirklich nicht. BERICHT SPORTFEIND NUMMER EINS, SEITE D 1

Newspapers in German

Newspapers from Germany