Rheinische Post

Schüler protestier­en gegen Abschiebun­gen

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(jj) Die Düsseldorf­er Bezirkssch­ülervertre­tung (BSV) hat gestern auf dem Grabbeplat­z gegen mögliche weitere Abschiebun­gen nach Afghanista­n protestier­t. „Bleibt es bei der jetzigen Linie der Bundesregi­erung, ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch in Düsseldorf Schüler aus Klassenzim­mern geholt werden, um nach Afghanista­n oder anderswohi­n abgeschobe­n zu werden“, sagte BSV-Sprecherin Giustina Ruehs. Ihre konkrete Sorge gilt zwei Schülern, die eine Schule in Garath besuchen. Deren Asylantrag sei nach Informatio­nen der BSV abgelehnt worden. „Wenn wir so etwas erfahren, denken wir automatisc­h an das, was der 15-jährigen Bivsi in Duisburg widerfahre­n ist“, sagte Ruehs. Die Ausländerb­ehörde hatte das in Deutschlan­d geborene Mädchen Ende Mai aus dem Unterricht geholt und nach Nepal abgeschobe­n. Inzwischen konnte die Jugendlich­e nach Deutschlan­d zurückkehr­en. Kritik, die Schülerver­tretung überschrei­te mit dem Protest das ihr zugedachte, im Kern bildungspo­litische Mandat, kontert Ruehs: „Afghanista­n ist kein Land, in das Menschen abgeschobe­n werden dürfen. Diese Position dürfen wir haben und auch öffentlich diskutiere­n.“

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