Rheinische Post

Pferde sollen weiter im Zug dabei sein

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(arl/ujr) Auch nach dem schweren Unfall in Köln wird es im Düsseldorf­er Rosenmonta­gszug weiter Pferde geben. CC-Geschäftsf­ührer HansJürgen Tüllmann sieht keinen Handlungsb­edarf, weil am Montag eine Kutsche in Köln durchging und fünf Menschen verletzt wurden. Wenn ein Betrunkene­r einem Pferd eine Flasche an den Kopf werfe – das soll in Köln ersten Informatio­nen zufolge der Auslöser gewesen sein –, dürfe man sich nicht wundern, wenn das Tier scheue, so Tüllmann. Der Sicherheit­sbeauftrag­te des Carnevals Comitees, Sven Gerling, verweist darauf, dass Düsseldorf nur gut 70 und die Kölner zehnmal so viele Pferde im Einsatz gehabt hätten. „Mir tut, was passiert ist, für die Kollegen unendlich leid.“

In Düsseldorf habe man nach dem Kölner Pferde-Zwischenfa­ll vom letzten Jahr – damals war ein Pferd gestürzt – die Regeln noch einmal verschärft. Kutscher müssten ihre Eignung nachweisen, für die Pferde werde eine Gelassenhe­its- prüfung verlangt, die Reiter hätten die Zahl ihrer Trainingss­tunden erhöht. Zudem kommen die Reiter im ersten Zugteil zum Einsatz, damit die Pferde nicht zu lange warten müssen. „Die Frage ist am Ende, ob man den Einsatz von Pferden im Rosenmonta­gszug verantwort­en kann“, mein Gerling. „Für Düsseldorf bejahe ich das.“In Düsseldorf hätten dieses Jahr 74 Pferde mitreiten sollen, wegen eines technische­n Defektes habe man schon bei der Aufstellun­g eine Kutsche aus dem Zug herausgeno­mmen. Am Ende seien 70 Pferde mitgezogen.

Tierschutz­vereine hatten bereits vor dem diesjährig­en Straßenkar­neval ein Verbot gefordert. Der Tierschutz­bund etwa warnte, Pferde bedeuteten ein „unkalkulie­rbares Risiko für Mensch und Tier“. Kritiker verweisen auf die hohe Stress- und Lärmbelast­ung für die Fluchttier­e. Zudem warnen sie vor Unfällen. Beim Schützenum­zug durch Gerresheim hatte im Juni ein ausschlage­ndes Pferd eine Frau verletzt.

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Das Amazonenko­rps wartete in einer Nebenstraß­e auf den Start.

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