Johnson droht Verfahren wegen Burka-Äußerung
LONDON (rtr) Dem ehemaligen britischen Außenminister Boris Johnson drohen nach abwertenden Äußerungen über Burkas Strafmaßnahmen seiner Konservativen Partei. Es seien mehrere Beschwerden eingegangen, die von einem unabhängigen Gremium bei der Bewertung der Aussagen durch ein unabhängiges Gremium berücksichtigt werden würden, hieß es am Donnerstag in Parteikreisen. Ein Parteisprecher erklärte, die Untersuchung möglicher Verstöße gegen Statuten der Partei seien ein vertraulicher Vorgang.
Johnson hatte den Ganzkörperschleier als lächerliches und der Unterdrückung dienendes Kleidungsstück bezeichnet. Frauen würden darin wie Briefkästen oder Bankräuber aussehen. Die Äußerungen sorgten bei anderen Politikern und unter muslimischen Gruppen für Empörung. In der Konservativen Partei könnenVerstöße gegen die selbstgesetzten Regeln bis zum Ausschluss aus der Partei führen. Johnson war im Juli im Streit um die Pläne Mays für den EU-Austritt zurückgetreten. Dem ehemaligen Wortführer der Brexit-Kampagne werden Ambitionen auf das Amt des Regierungschefs nachgesagt. Nach einer Umfrage unter Tory-Anhängern von Anfang August ist er der Favorit für die Nachfolge von Premierministerin May.