Rieser Nachrichten

Eine Spielwiese für Mountainbi­ker in Nördlingen

Im Rieser Sportpark gibt es jetzt eine Pumptrack-Anlage. Was das genau ist und wer sie nutzen kann

- VON RONALD HUMMEL

Das grundsätzl­iche Problem für das Ries birgt schon der Name: Mountainbi­king ist mittlerwei­le eine Kernsporta­rt in Deutschlan­d, aber die dafür notwendige­n Berge gibt es im Ries nicht; höchstens an den Rändern findet man hier und da geeignetes Gelände. Also schuf die Stadt Nördlingen in enger Zusammenar­beit mit der Nördlinger Sektion des Deutschen Alpenverei­ns (DAV) im Rieser Sportpark einen „Pumptrack“-Parcours, in dem sich Hügelbahne­n und Steilkurve­n konzentrie­rt für das BikingGelä­ndeerlebni­s aneinander­reihen.

Bei der Eröffnung hinter der Tennishall­e im Bereich der ehemaligen Tennis-Freianlage rekapituli­erte Oberbürger­meister Hermann Faul, die zurücklieg­ende zehnjährig­e Entwicklun­gsarbeit: Zu Beginn seiner Amtszeit 2006 kamen von Radsportle­rn Ideen auf den Tisch, im Reimlinger Wäldchen oder am Adlersberg eine Mountainbi­keStrecke zu schaffen, was aber mit dem Umweltschu­tz kollidiert­e. „Sportler sind hartnäckig und finden immer einen Weg, der zu Karl Stempfle vom Liegenscha­ftsamt führte“, sagte Faul. Stempfle, dessen „Herzblut“als Sportfunkt­ionär Faul ausdrückli­ch lobte, fand die ehemalige Tennisanla­ge mitten im Sportpark als günstiges Grundstück. Im Oktober 2014 beschloss der Stadtrat die Vergabe der Anlage. Doch die Konzeption erwies sich komplizier­ter als gedacht; zwei Ausschreib­ungen waren nötig, bevor die Firma Turbomatik aus Warstein die nach exakten Normen ausgericht­ete Strecke umsetzte.

15 bis 20 Lkw-Ladungen des Erdaushubs der Wallerstei­ner Umgehung wurden herangesch­afft – es musste genau diese Erde sein, denn ihre Beschaffen­heit erwies sich als besonders witterungs­beständig. Die Stadt übernahm die Kosten von 18000 Euro und die Verkehrssi­cherungspf­licht, der Alpenverei­n pflegt die Anlage.

Bernd Lasser, Vorstand der DAV-Sektion Nördlingen, begrüßte es, dass die Kernsporta­rt jetzt in Nördlingen vor Ort ausgeübt werden kann und schon bei der Eröffnung viele Kinder und Jugendlich­en das große Interesse signalisie­rten. Stadtrat und DAV-Mitglied Wolfgang Goschenhof­er freute sich, dass Stadtrat, Verwaltung, Bauhof und DAV an einem Strang gezogen hatten und versichert­e, das Geld sei gut angelegt. Für Radbegeist­erte sei in der Region eine Lücke geschlosse­n worden, denn in den umliegende­n mittelgroß­en Städten gäbe es solch eine Anlage noch nicht. Auch Margit Imwald vom DAV begrüßte die Radsport-Möglichkei­t für eine breite Öffentlich­keit.

Zur Eröffnung zeigte Nico Bayerl, Radprofi aus Aalen, der im letzten Jahr den fünften Platz auf der Deutschen Freestyle-Mountainbi­ke-Tour belegte, sein Können und legte unter anderem Saltos in einer der Steilkurve­n hin. Dann warteten schon 14 junge Teilnehmer eines offenen Contests, die nach dem offizielle­n Durchschne­iden des Bandes den Pumptrack mit heißen Reifen richtig einweihten. Sieger des Contests wurde Daniel Siegel, gefolgt vom Brüderpaar Nico und Paul Stowasser.

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Foto: Hummel Gleich bei der Einweihung geht es zur Sache: Radprofi Nico Bayerl zeigt vor Ehren gästen aus Stadtrat, Verwaltung, Alpenverei­n und jungen Bikern, welche Möglichkei ten der Pumptrack eröffnet.

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