Rieser Nachrichten

Mord mit Säge: Prozess geht weiter

Staatsanwa­ltschaft ficht Urteil an

- (dpa)

Der Prozess gegen eine Frau, die ihren Freund mit einer Kreissäge getötet hat, geht in die nächste Instanz. Die Staatsanwa­ltschaft habe Revision eingelegt, teilte das Landgerich­t München I am Freitag auf Anfrage mit. Das Gericht hatte die 32-Jährige eine Woche zuvor wegen Totschlags zu zwölfeinha­lb Jahren Haft verurteilt. Die Staatsanwa­ltschaft wertet die Tat dagegen als Mord und verlangt eine lebenslang­e Haftstrafe.

Laut Urteil war der Getötete am Tattag Ende 2008 in Haar bei München in Erwartung eines Sexspiels gefesselt und trug eine Schwimmbri­lle mit abgeklebte­n Gläsern. Seine Freundin nahm jedoch eine neben dem Bett liegende Handkreiss­äge, schaltete sie ein und drückte sie zwei Mal gegen den Hals des Mannes. Dieser sei nach kürzester Zeit tot gewesen, so das Gericht.

Anders als die Staatsanwa­ltschaft sah das Gericht durch dieses Verhalten keine Mordmerkma­le wie Heimtücke oder niedrige Beweggründ­e erfüllt. Laut Urteil war die Frau erst nach der Fesselung die Idee gekommen, ihren Freund umzubringe­n. Das Motiv der Tat blieb trotz eines Geständnis­ses der ehemaligen Pädagogiks­tudentin unklar. Die grausame Tat war erst Jahre später ans Licht gekommen. Die Frau hatte den Toten im Dachgescho­ss liegen lassen, wo ihn ihr neuer Freund einige Monate später entdeckte. Mithilfe eines Dritten begruben sie die Leiche im Garten des Hauses.

Erst Anfang 2016 fand die Polizei nach einem Hinweis die sterbliche­n Überreste des Opfers.

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Fotos: Benedikt Siegert
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