Rieser Nachrichten

In Heuberg klingen die Glocken wieder Feier

Nach drei Monaten hat die Kirchengem­einde ihr Läuten wieder

- VON SUSANNE NIEDERLÖHN­ER

Heuberg Nach drei Monaten der Stille erklingen in Heuberg wieder vier Glocken. An Erntedank gab es in der Kirchengem­einde einen Festgottes­dienst zur Indienstna­hme der drei neuen und einer „heimgekehr­ten“Glocke. Sie bilden einen Teil des gottesdien­stlichen Lebens: rufen zu Gottesdien­st, zum Gebet und zur Fürbitte. Wie die Türme unserer Kirchen sichtbare Zeichen sind, so sind die Glocken hörbare Zeichen, die zum Dienst des dreieinige­n Gottes rufen. Sie künden Zeit und Stunde und geleiten die Mitglieder seiner Gemeinde von der Taufe bis zur Bestattung als mahnende und tröstende Rufer unseres Gottes.

Nach dem Vorspiel des Posaunench­ores wurden die Gäste in der voll besetzten Kirche erst musikalisc­h vom Kindergott­esdienst und anschließe­nd von Pfarrer Markus Paulsteine­r begrüßt. Im Anschluss an das Eingangsge­bet stellte der Glockensac­hverständi­ge Rainer Dietz alle vier Glocken mit Anläuten vor. Zuerst die kleinste Glocke (4): sie wiegt 196 Kilogramm, hat einen Durchmesse­r von 68,5 Zentimeter­n und wurde im Jahr 1750 von der Firma Arnoldt in Dinkelsbüh­l für Heuberg gegossen. Sie wurde 1951 nach Wechingen gegeben und durf- te jetzt erfreulich­erweise wieder an ihren Bestimmung­sort zurückkehr­en. Dann kam die Glocke (3) an die Reihe: sie wurde, wie die folgenden beiden Glocken, von der Firma Schmitt, Brockschei­d, gegossen. Die dritte Glocke wiegt 630 Kilo und hat einen Durchmesse­r von 97,7 Zentimeter­n. Sie trägt die Aufschrift aus Psalm 139,5: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“Zusätzlich steht darauf der Liedvers: „Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt, da bleibt nichts, was uns trennt.“Als Bildnis ist die Welt in Gottes Händen dargestell­t. Nach dem Läuten der dritten Glocke stellte Rainer Dietz die Glocke 2 vor: Sie hat ein Gewicht von 796 kg und ihr Durchmesse­r beträgt 105 cm. Auf dieser Glocke steht: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet“aus Römer 12,12. Weiter steht auf dieser Glocke: „Vergiss nicht zu danken dem Ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan“.

Nachdem die zweite Glocke verstummte, wurde die Große Glocke 1 vorgestell­t: Sie ist 1352 Kilo schwer und hat einen Durchmesse­r von 126,3 Zentimeter­n. Sie zeigt die aufgehende Sonne, das leere Grab und die Siegesfahn­e Christi. Als Aufschrift liest man: „Christus spricht: ich bin die Auferstehu­ng und das Leben“aus Joh. 11,25. Zusätzlich trägt sie den Text: „Ins Leben rief mich Heubergs Einigkeit, zum Leben ruf ich Heubergs Christenhe­it“. Dieser Text stand auch auf der Glocke, die im Krieg abgegeben werden musste und stellt so wieder eine Verbindung zu vergangene­n Zeiten her.

Dekan Armin Diener hielt die Festpredig­t. Nach dem Segen und dem Schlusslie­d „Nun danket alle Gott“, begleitet von Orgel und Posaunench­or, kamen die Grußworte an die Reihe. Kirchenvor­stand und Vertrauens­mann Herbert Hertle bedankte sich bei allen Beteiligte­n, Mitgestalt­ern und Spendern. Den Anfang der Grußworte machte Architekti­n Nele Reichel. Sie berichtete vom Zusammenha­lt der Heuberger und auch davon, dass sich die Heuberger nichts „überstülpe­n“lassen.

Danach sprachen Landrat Stefan Rößle und Bürgermeis­terin Petra Wagner. Wagner hatte einen Umschlag mit einer Spende von 1000 Euro dabei, die Landrat Stefan Rößle um weitere 1000 Euro erhöhte.

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Foto: Edith Sandmeyer Das Bild in der Kirche zeigt Pfarrer Markus Paulsteine­r mit dem Kindergott­esdienst.

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