In Heuberg klingen die Glocken wieder Feier
Nach drei Monaten hat die Kirchengemeinde ihr Läuten wieder
Heuberg Nach drei Monaten der Stille erklingen in Heuberg wieder vier Glocken. An Erntedank gab es in der Kirchengemeinde einen Festgottesdienst zur Indienstnahme der drei neuen und einer „heimgekehrten“Glocke. Sie bilden einen Teil des gottesdienstlichen Lebens: rufen zu Gottesdienst, zum Gebet und zur Fürbitte. Wie die Türme unserer Kirchen sichtbare Zeichen sind, so sind die Glocken hörbare Zeichen, die zum Dienst des dreieinigen Gottes rufen. Sie künden Zeit und Stunde und geleiten die Mitglieder seiner Gemeinde von der Taufe bis zur Bestattung als mahnende und tröstende Rufer unseres Gottes.
Nach dem Vorspiel des Posaunenchores wurden die Gäste in der voll besetzten Kirche erst musikalisch vom Kindergottesdienst und anschließend von Pfarrer Markus Paulsteiner begrüßt. Im Anschluss an das Eingangsgebet stellte der Glockensachverständige Rainer Dietz alle vier Glocken mit Anläuten vor. Zuerst die kleinste Glocke (4): sie wiegt 196 Kilogramm, hat einen Durchmesser von 68,5 Zentimetern und wurde im Jahr 1750 von der Firma Arnoldt in Dinkelsbühl für Heuberg gegossen. Sie wurde 1951 nach Wechingen gegeben und durf- te jetzt erfreulicherweise wieder an ihren Bestimmungsort zurückkehren. Dann kam die Glocke (3) an die Reihe: sie wurde, wie die folgenden beiden Glocken, von der Firma Schmitt, Brockscheid, gegossen. Die dritte Glocke wiegt 630 Kilo und hat einen Durchmesser von 97,7 Zentimetern. Sie trägt die Aufschrift aus Psalm 139,5: „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.“Zusätzlich steht darauf der Liedvers: „Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt, da bleibt nichts, was uns trennt.“Als Bildnis ist die Welt in Gottes Händen dargestellt. Nach dem Läuten der dritten Glocke stellte Rainer Dietz die Glocke 2 vor: Sie hat ein Gewicht von 796 kg und ihr Durchmesser beträgt 105 cm. Auf dieser Glocke steht: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, haltet an am Gebet“aus Römer 12,12. Weiter steht auf dieser Glocke: „Vergiss nicht zu danken dem Ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan“.
Nachdem die zweite Glocke verstummte, wurde die Große Glocke 1 vorgestellt: Sie ist 1352 Kilo schwer und hat einen Durchmesser von 126,3 Zentimetern. Sie zeigt die aufgehende Sonne, das leere Grab und die Siegesfahne Christi. Als Aufschrift liest man: „Christus spricht: ich bin die Auferstehung und das Leben“aus Joh. 11,25. Zusätzlich trägt sie den Text: „Ins Leben rief mich Heubergs Einigkeit, zum Leben ruf ich Heubergs Christenheit“. Dieser Text stand auch auf der Glocke, die im Krieg abgegeben werden musste und stellt so wieder eine Verbindung zu vergangenen Zeiten her.
Dekan Armin Diener hielt die Festpredigt. Nach dem Segen und dem Schlusslied „Nun danket alle Gott“, begleitet von Orgel und Posaunenchor, kamen die Grußworte an die Reihe. Kirchenvorstand und Vertrauensmann Herbert Hertle bedankte sich bei allen Beteiligten, Mitgestaltern und Spendern. Den Anfang der Grußworte machte Architektin Nele Reichel. Sie berichtete vom Zusammenhalt der Heuberger und auch davon, dass sich die Heuberger nichts „überstülpen“lassen.
Danach sprachen Landrat Stefan Rößle und Bürgermeisterin Petra Wagner. Wagner hatte einen Umschlag mit einer Spende von 1000 Euro dabei, die Landrat Stefan Rößle um weitere 1000 Euro erhöhte.