Fernbusbahnhof hat noch seine Tücken
Fehlende Toilette und die Zufahrt ärgern Saarbrücker
Saarbrücken lockt jedes Jahr Hunderttausende an. 310 000 Gäste kamen allein 2014. Das war ein Rekord. Aber auch in den ersten Monaten 2015 fehlen für Reisende am neun Monate alten Fernbusbahnhof noch immer Toiletten. Für die Stadt ist das keine Planungspanne, sondern eine Geldfrage.
St. Johann. Neun Monate Fernbusbahnhof Dudweilerstraße. Und keine Toilette. Das wirft Fragen auf, hat doch, wer nach langer Busfahrt aufs Klo muss, einen langen Fußweg vor sich. Die nächsten öffentlichen Örtchen sind etliche hundert Meter entfernt. Deswegen kam seit dem ersten Bericht in der SZ vom 5. Februar weitere Kritik an der Stadt auf.
Aus der Reisebranche zum Beispiel. „König und Meiser Kulturreisen“merkt an, es sei ein Skandal, dass erst jetzt eine Toilette am Busbahnhof installiert wird. Es dauere viel zu lange, bis zum Beispiel eine alte Dame zu Fuß die nächste Toilette erreichen kann.
Darauf angesprochen, erklärte Stadtsprecher Thoma Blug, warum die Stadt den Fernbusbahnhof nicht in einem Zug – und dann gleich mit Toilette – baute.
„Der abschnittsweise Bau des Busbahnhofes war von Anfang geplant. Aus finanziellen Gründen setzen wir die Investition in dieser Art durch.“Beide Abschnitte kosten zusammen 870 000 Euro, wovon das Land 70 Prozent übernehmen will. So seien für die Eröffnung im Mai 2014 die 14 Parkplätze nur provisorisch auf dem vorhandenen Asphalt eingerichtet worden. Auch um Busunternehmen und deren Kunden angenommen.“Zum zweiten Abschnitt, der bis 2016 fertig sein soll, gehören Blug zufolge eine neue Kanalisation und Entwässerung – und damit noch dieses Jahr die WCs.
Manfred Kunz aus Fechingen möchte wissen, ob die Stadt dort auch für eine behindertengerechte Toilette sorgt. Das werde geschehen, versicherte Thomas Blug gestern.
Gerhard Becker aus Fechingen macht sich Sorgen um die Sicherheit auf der Dudweilerstraße. Es gibt war dort ein Linksabbiegeverbot Richtung Fernbusbahnhof. Das werde aber ständig missachtet, sagt Becker. Vielen sei offenbar der Weg zum eigens an der Johannisbrücke eingerichteten Wendeplatz zu weit.
Die illegalen Linksabbieger werfen für Becker eine weitere Frage auf: „Was ist, wenn ich hinter einem verbotswidrig stehenden Bus warten muss und anschließend von der dort installierten Blitzanlage geknipst werde?“
Die Stadtverwaltung hat dieses Thema bereits im Blick, wie ihr Sprecher gestern versicherte. „Die Probleme mit dem illegalen Linksabbiegen sind uns bekannt. Wir haben dazu inzwischen Gespräche mit Ordnungsamt und Polizei geführt. Sie beobachten die Situation.“