Eine Fahrt fürs Gepäck, eine für die Personen
Am 01.09.1972 machte Wolfgang Thielen seinen Führerschein. Sein erstes Auto war ein Fiat 500 Bj. 1969, gekauft für 2.300 DM. Er hatte 18 PS und lief 100 km/h. Da er technisch etwas anfällig war, legte er den Grundstein zu seinen Kfz-technischen Grundkenntnissen, unterstützt von seinem Vater, von dem er das Benzin im Blut vererbt bekam. Hier erzählt Wolfgang Thielen seine Geschichte: Meine Freunde fuhren Kadett oder Käfer, denen war ich Leistungsmäßig zwar total unterlegen, im Gegensatz zu meinem autobegeisterten Vater, hatten viele aus dieser 1920 - 30 geboren Generation von Eltern keinen Führerschein, dafür bekam „meistens“der Sohn ein „ordentliches Auto“, was die Folge hatte, dass diese ihre Eltern in der Woche zum Einkaufen und am Wochenende zur Verwandtschaft fahren musste.
Während ich zum Beispiel am Wochenende mit meiner Freundin an den Mittersheimer Weiher zum Zelten fuhr. Manchmal zu viert, eine Fahrt fürs Gepäck, eine für die Per- sonen. 1973 ging es nach München, mein Freund wollte bei den Deutschen Jugend-Bodybuilder-Meisterschaften mitmachen, aber leider kamen wir zu spät, da uns kurz vor Landau der Auspuff abbrach. Wir suchten den dortigen Fiathändler auf, angeschraubt und weiter ging’s. Geislinger Steige max. 60 km/h im dritten Gang.
1974 wurde ich zur Bundeswehr eingezogen. Da man nur 120 DM Wehrsold bekam entschied ich mich das mittlerweile angeschaffte Motorrad zu behalten und den Fiat zu verkaufen. Was ich im Herbst und vor allem im Winter tief bedauerte. 1987 stand in der SZ ein Fiat 500 Bj. 1972 mit original 47.000 km für 1100 DM und 1 Jahr TÜV zum verkauf. Ich erinnerte mich an die schönen Erlebnisse und kaufte ihn. Ich habe ihn mit einem Freund für ca. 1000 DM restauriert und rot lackiert. ER hat jetzt 104.000 km, die er bei mir fast ausschließlich auf der Langstrecke gesammelt hatte.
Erst ging es auf verschiedene Fiat-Treffen, Karlsruhe, Lipperland, München, Schweiz. Das Highlight war jedoch die Schwedentour 1994, über 3000 Kilometer zu den Vätternseen zum Paddeln mit vier Fiat 500, ein 500 Kombi und ein X1/9, davon zwei 500er mit Hänger.
Ich habe den 500er immer noch, er ist zwar etwas stärker geworden, im Verlauf der Jahre, er ist immer angemeldet und springt auch nach der Winterpause immer gut an.
Tüv ist so gut wie nie ein Problem. WolfgangThielen Michael Sommer ist mit Autos aufgewachsen und er hat ihnen auch sein ganzes Arbeitsleben gewidmet – als Meister in einem großen Mercedes-Betrieb. Dennoch hatte er lange gebraucht, um auf ein Kleinod aufmerksam zu werden, dass doch ein Leben lang ganz in seiner Nähe stand. „Gut ein Viertel Jahrhundert hat der alte Peugeot 203 C auf unserem Hof gestanden und dabei sogar ein Hochwasser überstanden“, erinnert er sich. „Den Wagen hatten mein Vater Michael und mein Onkel Richard 1954 ihrem Verwandten, Dr. Werner Sommer, abgekauft und dann in der heimischen Glaserei und Schreinerei eingesetzt. Bis er 10 Jahre später von einem größeren Auto abgelöst wurde.“
Viele Arbeitsstunden hat Michael Sommer in den Neuaufbau verwendet. „Insgesamt waren es 5 Jahre, bis der Wagen authentisch restauriert war. Viele Ersatzteile musste ich selbst herstellen, andere konnte ich in Frankreich besorgen“, erzählt er stolz. Der Lohn für so viel Arbeit: Sein Schmuckstück wurde 2012 in Baden-Baden bei der „Historik Baden“mit dem 1. Platz ausgezeichnet. „Bei schönem Wetter fahre ich ihn fast täglich und genieße jede Minute“, erzählt der stolze Eigentümer.