Saarbruecker Zeitung

Vergessene Barrieren

Flüsse dienen als natürliche Grenzen zwischen Staaten

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Im vierten Teil der Dokumentat­ionsreihe „Grenzgänge­r“reisen Anne Steinlein und Markus Brock in die wilden Rheinauen des „Grand Ried“. Saarbrücke­n. Die natürliche deutsch-französisc­he Grenze ist heute an vielen Stellen nicht mehr klar erkennbar. Anne Steinlein und Markus Brock entdecken mit dem Grand Ried eine Naturlands­chaft, in der zwei Kulturen, eine gemeinsame Geschichte und offene Menschen aufeinande­rtreffen. Die beiden Grenzgänge­r sind dabei auf, im und unterWasse­r unterwegs.

Ohne sich vor dem morastigen Wasser zu fürchten, greift Markus zum Schnorchel. Zusammen mit dem Biologen Serge Dumont und dessen deutschem Kollegen Ted Bohn taucht er ab in kalte Grundwasse­rquellen, wo er den Sand tanzen sehen kann. Aber das Abenteuer hat seinen Preis, denn Markus erkältet sich bei seinem Tauchgang. Währenddes­sen lässt sich Anne in ihrem Kanu auf der ruhigen Oberfläche des Rieds tragen. Sie stößt auf einen verwildert­en Friedhof, der ihr einen idealen Platz zum Malen bietet. Dort mühen sich zwei Frauen damit ab, halb verschwund­ene Grabsteine freizulege­n. Sie erzählen Anne, dass auf diesem Friedhof die Breisacher Juden des 16. Jahr- hunderts ruhen, die damals nicht in Deutschlan­d begraben werden durften.

Später hat Anne eine Idee, wie Markus seinen Schnupfen los wird. Sie bringt ihn zu einem Mann, dem die Natur Tausende von Geschichte­n ins Ohr geflüstert hat. Er ist Märchenerz­ähler und lehrt die Geheimniss­e der Pflanzen. Markus will gesund werden, doch ist er bereit, Nacktschne­cken zu essen? Am Ende ihrer Reise „Auf dem Stocherkah­n durch das Grand Ried“woleln die zwei Grenzgänge­r noch ermitteln, wo genau die Landesgren­ze unter Wasser verläuft.

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