Die Seite des Erfolgs
Neu: „Being and Becoming“von Clara Bellar
Rio, Paris, Los Angeles – zwischen diesen Städten pendelte Schauspielerin und Sängerin Clara Bellar (Foto: Pourquoi pas) und ihr Partner als ihr Sohn geboren wurde. Doch anstatt sich an einem Ort niederzulassen, entschieden sie sich, das gemeinsame Kind selbst zu schulen um ungebunden zu bleiben. Als Regisseurin reiste Bellar durch die USA, Frankreich, Großbritannien und Deutschland und traf Familien und deren Nachwuchs und liefert damit Beweise, dass Hausunterricht zum Erfolg führen kann. Die Heranwachsenden werden Zuhause besonders kreativ gefördert, werden Tänzer, Musiker oder Instrumentbauer. Das Abitur können sie nachholen, schaffen es ohne große Mühe in wenigen Monaten den Stoff zu lernen, gehen später sogar zur Universität. Die Doku zeigt die Erfolgserlebnisse, die „Homeschooling“hervorbringt. Aufkeimende
Diskussionen werden gleich mit Pro„Homeschooling“- Argumenten erstickt. Es werden weder begründete Zweifel von Eltern dargelegt, noch Probleme, die Kinder haben, die nicht zur Schule gehen: Ausgrenzung und Karrierechancen sind nur zwei davon.
„Being and Becoming“hat einfach nicht den Anspruch, eine Reportage zu sein, die Pro und Contra abwägt, genauso wie ein überzeugter Vegetarier kein Kochbuch verfassen würde, in dem Rezepte für den besten Sonntagsbraten vorkommen würden. Ein Kochbuch ohne Fleisch-Rezepte ist kein schlechtes Buch. Und deswegen kann ein Film ohne klassischen Schulunterricht doch auch kein automatisch schlechter Film sein. Er wirbt ganz klar für die Auffassung der Regisseurin und mit einem kritischen Blick ist das ok. (Frankreich 2013; 99 Min.; Filmhaus (Sb); Regie: Clara Bellar)
Clara Bellar