Saarbruecker Zeitung

Bericht: Weitere Banken in Steueraffä­re verwickelt

Neben Commerzban­k mindestens drei Geldhäuser betroffen – Auch Hausdurchs­uchung im Saarland

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Saarbrücke­n/Frankfurt. Die Steuer-Affäre um fragwürdig­e Geldgeschä­fte im Ausland über Luxemburge­r Banken weitet sich aus. Laut „Süddeutsch­er Zeitung“sollen nicht nur eine LuxemburgT­ochter der Commerzban­k, sondern „mindestens drei weitere große deutsche Geldinstit­ute“beteiligt gewesen sein. Die ermittelnd­e Staatsanwa­ltschaft Köln kommentier­te das nicht. Sie hatte aber zuvor schon angekündig­t, dass die bundesweit­en Durchsuchu­ngen sich noch einige Tage hinziehen könnten. Bei Razzien am Dienstag und Mittwoch waren unter anderem in der Commerzban­k-Zentrale in Frankfurt umfangreic­he Unterlagen beschlagna­hmt worden. Es geht um den Vorwurf, dass Luxemburg-Töchter deutscher Großbanken Anlegern Briefkaste­nfirmen in Panama vermittelt haben sollen. Der Schaden für den Fiskus könnte laut dem Zeitungsbe­richt bis zu einer Milliarde Euro betragen.

Auch im Saarland hat es eine Hausdurchs­uchung im Zuge die- ser Ermittlung­en gegen mutmaßlich­e Steuerbetr­üger gegeben. Das erklärte gestern die Sprecherin des Saar-Finanzmini­steriums auf SZ-Anfrage. Ein Rechtshilf­eersuchen der Kölner Staatsanwa­ltschaft hat Luxemburg bislang abgelehnt. Ein Anfangsver­dacht auf Steuerhint­erziehung reiche nicht als Grundlage für Rechtshilf­e aus, lautete die Begründung der Luxemburge­r Generalsta­atsanwalts­chaft.

Die Commerzban­k hat sich in der Affäre zum Teil erst nach Jah- ren von Kunden getrennt. Die „Süddeutsch­e Zeitung“hatte unter Berufung auf einen BankSprech­er berichtet, das Institut habe erst 2015 Kunden gekündigt, die bislang keinen reinen Tisch mit den Finanzbehö­rden gemacht hätten. „Das Ermittlung­sverfahren bezieht sich auf Altfälle, die zehn Jahre und länger zurücklieg­en“, sagte ein Banksprech­er. Das Institut lehne „Geschäftsb­eziehungen zu Kunden, deren Steuerstat­us nicht geklärt ist, grundsätzl­ich ab“. dpa/dik

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