Saarbruecker Zeitung

„Jede Mannschaft braucht einen Luz“

FCS-Stürmer feiert im Rückspiel gegen seinen Ex-Verein die Rückkehr – Startelf-Einsatz ist offen

- Von SZ-Mitarbeite­r Patric Cordier

Der 1. FC Saarbrücke­n kann für den Auftakt in der Regionalli­ga bei der SV Elversberg personell aus dem Vollen schöpfen. Alle Topspieler sind fit – auch Stürmer Felix Lux, der für die Mannschaft enorm wichtig ist.

Saarbrücke­n. Dennis Wegner legt den Ball in die Mitte, Felix Luz verwandelt eiskalt. „Ja, gut so. So sieht’s aus“, freut sich Fuat Kilic, Trainer des FußballReg­ionalligis­ten 1. FC Saarbrücke­n, über die Aktion im Training. Über solche Treffer würden sich auch die Mehrzahl der 8500 Zuschauer beim Saarderby des FCS bei der SV Elversberg am Samstag freuen. Doch gehören Luz und Wegner überhaupt zur Startforma­tion?

„Matthew Taylor ist eigentlich der gesetzte Stürmer. Luz war lange verletzt, aber wir wissen natürlich um seine Qualität.“Dieser Satz stammt nicht etwa vom Saarbrücke­r Trainer, sondern von seinem SVE-Kollegen Willi Kronhardt, der glaubt: „Kilic hat da Überlegung­sbedarf.“Oder eben nicht.

„Matthew und ich streiten darüber, wer weniger spielen muss. In unserem Alter . . .“, scherzt Felix Luz, „wichtig ist, dass er weiter seine Tore macht, und ich sie mache, wenn er es mal nicht tut.“Der 33-Jährige brennt auf dieses Spiel gegen den Ex-Club. Gegen die Mannschaft, gegen die er sich die Knieverlet­zung zuzog, die ihn fünf Monate außer Gefecht setzte. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen“, sprudelt es aus dem sympathisc­hen Schwaben heraus: „Es brennt richtig, so ein Kribbeln hatte ich selten in der Karriere. Die Vorbereitu­ng war hart, auch für den Kopf. Ich wusste ja auch nicht, wie das Knie rea- giert.“Doch das Knie hält der Belastung stand, und so hat Trainer Kilic „einen Blinden mehr auf der Bank, von dem er weiß, dass er ihn reinwerfen kann“, witzelt Luz.

„Jede Mannschaft braucht einen Luz. Was der für Stimmung macht in der Kabine, ist unglaublic­h“, erzählt FCS-Kapitän Jan Fießer: „Aber er weiß auch genau, wann es ernst wird.“Neben dem Fußballeri­schen ist es genau diese Qualität, die den 33-Jährigen für seinen Trainer so wertvoll macht: „Er übernimmt Verantwort­ung gerade für die jüngeren Spieler

Felix Luz ist zurück – und er brennt auf das Duell mit seinem ExVerein. Im Hinspiel hatte er sich schwer verletzt.

und gibt ihnen die Möglichkei­t, von seiner Erfahrung zu profitiere­n“, sagt Kilic.

Der Trainer kann vor dem Derby personell aus dem Vollen schöpfen. Peter Chrappan hat nach seiner Leisten- Operation die komplette Woche voll trainiert. „Er und Dennis Wegner werden zum Kader gehören“, sagt Kilic zufrieden, „wieviel Spielzeit sie bekommen, werden wir sehen. Vielleicht kann ich meinen Kollegen ja überrasche­n.“Kilic will „zunächst kein Gegentor kassieren. Aus unserer Spielweise werden wir dann unsere Möglichkei­ten erspielen. Aber es wird ein Kampf auf des Messers Schneide.“

Sein Kapitän macht eine noch klarere Ansage: „Mit 7000 FCS-Fans im Rücken in diesem Hexenkesse­l, das wird großartig. Wir haben mit Elversberg noch eine Rechnung offen. Mit einem Unentschie­den bin ich da nicht zufrieden.“Das sehen die zahlreiche­n Anhänger, die am Samstag zur Kaiserlind­e pilgern, sicher genau so. Für sie zählt nach den jüngsten DerbyNiede­rlagen einfach nur der Sieg. Die Mannschaft könnte damit sportlich den Abstand auf einen direkten Konkurrent­en um die Relegation­splätze auf fünf Zähler ausbauen.

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FOTO: SCHLICHTER

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