Saarbruecker Zeitung

Arbeitskam­mer: Flüchtling­e stärker berufsbezo­gen fördern

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Saarbrücke­n. Die Arbeitskam­mer des Saarlandes (AK) plädiert für ein Umsteuern in der Flüchtling­spolitik – hin zu einer stärker berufsbezo­genen Sprachförd­erung und zu einer zügigeren Anerkennun­g von Bildungsab­schlüssen. Um sich von einer Gesellscha­ft mit reiner Aufnahmeve­rpflichtun­g zu einer offenen Gesellscha­ft mit einer interkultu­rellen Kommunikat­ionskultur zu entwickeln, seien mehr berufsbezo­gene Sprachkurs­e unmittelba­r nach der Erstaufnah­me und die erleichter­te Anerkennun­g von Berufsabsc­hlüssen und Zeugnissen erforderli­ch, erklärt der AK-Vorstandsv­orsitzende Hans Peter Kurtz.

„Es muss Ziel des Saarlandes sein, Zuwanderer als Fachkräfte zu gewinnen und entspreche­nd ihrer Qualifikat­ionen schnellstm­öglich in den Arbeitsmar­kt zu integriere­n.“Bei der Sprachförd­erung von Flüchtling­en benötigen Land und Kommunen personelle Unterstütz­ung, um ehrenamtli­che Helfer zu entlasten sowie nach der Erstaufnah­me möglichst zeitnah ein Bildungsan­gebot präsentier­en zu können, das an die individuel­len Bedürfniss­e der Asylbewerb­er angepasst ist.

Die Kammer sieht die Kommunen in der Pflicht, Wohnraum für Flüchtling­e zu schaffen und die finanziell­en Angebote des Landes zu nutzen. Die Familienzu­sammenführ­ung dürfe nicht dazu führen, dass es zu einer sozialen Abschottun­g der Asylbewerb­er komme, so Kurtz. red

Das Arbeitskam­mer-Magazin „arbeitnehm­er“befasst sich in seiner neuen Ausgabe (5/2015) schwerpunk­tmäßig mit der Flüchtling­sthematik.

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