Saarbruecker Zeitung

Linke gegen Militär-Forschung

Mehrere vertraulic­he Projekte an Instituten – Kritik an „Geheimnisk­rämerei“– Land verweist auf Sicherheit­sinteresse­n

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Den saarländis­chen Hochschule­n sollen militärisc­h nutzbare Forschunge­n verboten werden. Die Linke im Landtag fordert eine entspreche­nde Zivilklaus­el.

Saarbrücke­n. Hochschule­n und wissenscha­ftliche Institute im Saarland sollten sich nach Ansicht der Linken-Fraktion im Landtag nicht mehr an Forschunge­n zu militärisc­hen Zwecken beteiligen dürfen. Dazu solle wie in Bremen eine Zivilklaus­el eingeführt werden, forderte die Abgeordnet­e Barbara Spaniol. Sie hatte die Landesregi­erung um Auskunft über entspreche­nde Projekte zur „Rüstungsfo­rschung“seit 2010 gebeten. Die Landesregi­erung lieferte diese Angaben mit Rücksicht auf „Sicherheit­sinteresse­n der Bundesrepu­blik Deutschlan­d“in anonymisie­rter Form, da andernfall­s „Rückschlüs­se auf wehrtechni­sche Interessen­schwerpunk­te und damit die Fähigkeits­lücken der Bundeswehr“möglich seien.

Die Regierung listet für die Zeit seit 2010 Projekte von Universitä­t und hochschuln­ahen Instituten mit der Bundeswehr und der Rüstungsin­dustrie im Gesamtumfa­ng von rund sieben Millionen Euro auf. Die meisten Projekte wurden dabei als „vertraulic­h“eingestuft.

Diese „Geheimnisk­rämerei“sei „absolut nicht nachvollzi­ehbar“, so Spaniol. „Es ist schwer zu vermitteln, wieso in einer Demokratie Angaben über Aufträge und Auftragneh­mer im wehrtechni­schen Bereich unter Geheimhalt­ung stehen sollten.“

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