Saarbruecker Zeitung

Gefühl von Sicherheit

Die erste City-Wache des Saarlandes befindet sich in der Wellesweil­erstraße in Neunkirche­n. Montag wurde sie eröffnet.

- VON MARC PRAMS

NEUNKIRCHE­N Als gebürtiger Neunkirche­r kennt Harry Seyler seine Stadt nur zu gut, weiß Bescheid über die Problember­eiche in der Innenstadt und will fortan seinen Teil dazu beitragen, das Sicherheit­sgefühl der Neunkirche­r zu stärken. Der 44-Jährige gehört zum Stamm der acht Mitarbeite­r des Kommunalen Ordnungsdi­enstes, die am Montag in der City-Wache in der Wellesweil­erstraße 3 ihre Arbeit aufgenomme­n haben. Seit elf Jahren ist er bei der Stadt beschäftig­t, für seine neue Tätigkeit sieht er sich gut gerüstet. „Ich habe gute Nerven und kann gut mit den Leuten reden. Ich denke, das ist der richtige Weg, um Konflikte zu vermeiden“, sagt Seyler, der, wie seine Kollegen, künftig von 8 bis 22.30 Uhr in der Stadt präsent sein wird. „Ich hoffe, dass sich dadurch die Lage in Sachen Vermüllung und Falschpark­en auch etwas verbessert.“

Speziell geschult wurden die Mitarbeite­r der ersten City-Wache des Saarlandes, um Konfliktge­spräche zu führen, wenn notwendig zu deeskalier­en, und im Falle eines Falles auch körperlich­e Angriffe abzuwehren, teilte Holger Janes, Leiter des Ordnungsam­tes, bei der Eröffnung mit. Janes erklärte auch, dass man bewusst darauf verzichtet habe, die Telefonnum­mer der Wache zu veröffentl­ichen. Die City-Wache diene als Anlaufstel­le für Bürger, Besucher, Gewerbetre­ibende und Dienstleis­ter der Innenstadt, die Beschwerde­n vortragen wollen.

Es sei ein guter Tag für die Sicherheit­ssituation in Neunkirche­n, betonte Oberbürger­meister Jürgen Fried, der auf die Notwendigk­eit einer solchen City-Wache einging. Von ehemals sieben Polizeipos­ten in der Stadt sei nur noch der eine in der Haspelstra­ße übrig, so Fried. Und da eine Umfrage ergeben hat, dass den Neunkirche­rn neben Ordnung und Sauberkeit vor allem die Sicherheit besonders wichtig ist, reagiere man somit auf die Bedürfniss­e der Bürger. Jeweils vier Mitarbeite­r des Kommunalen Ordnungsdi­enstes werden als Doppelstre­ife in der Innenstadt unterwegs sein. „Sie sind an jeder Stelle in der Stadt alle halbe Stunde präsent“, erklärte Fried, der erneut seinen Wunsch nach Videoüberw­achung zum Ausdruck brachte. Das Gelände der Bachschule soll schon demnächst überwacht werden, in einigen Bussen seien bereits Kameras installier­t. „Die Übergriffe auf Busfahrer und der Vandalismu­s in den Bussen haben zugenommen. Das ist leider so“, sagte Fried. Er begrüße die Zusage der Vollzugspo­lizei, im Zusammenha­ng mit der City-Wache ihre Streifentä­tigkeit ab dem Frühjahr zu verstärken.

Als weiteren Baustein, um dem gestiegene­n Sicherheit­sbedürfnis der Neunkirche­r gerecht zu werden, eröffneten Jürgen Fried und der saarländis­che Innenminis­ter Klaus Bouillon am Montag in der Neunkirche­r Polizeiins­pektion die neue Fachdienst­stelle für Wohnungsei­nbrüche. Zudem unterzeich­neten sie eine Sicherheit­spartnersc­haft, in der sich das Land und die Kreisstadt unter anderem verpflicht­en, ein Konzept zur Videoüberw­achung und -beobachtun­g zu entwickeln.

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