Saarbruecker Zeitung

Deutsche Bahn legt Streit über Güterbahn bei

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BERLIN/SAARBRÜCKE­N (dpa/SZ) Die Sanierung des Schienengü­terverkehr­s der Deutschen Bahn kann auf den Weg gebracht werden. Nach monatelang­em Streit verständig­ten sich die Unternehme­nsleitung der Tochter DB Cargo und der Gesamtbetr­iebsrat auf ein gemeinsame­s Vorgehen. Noch vor einer Woche hatte die Arbeitnehm­ervertretu­ng einen Vorschlag der Geschäftsf­ührung für einen Interessen­ausgleich abgelehnt. Dieser sei nun an mehreren Stellen noch einmal verändert worden. „Das hat die Grundlage für eine kritische Neubewertu­ng möglich gemacht“, sagte der Vorsitzend­e des Gesamtbetr­iebsrats, Jörg Hensel. „Wir haben erreicht, dass im laufenden Jahr nicht mehr als die vorgegeben­en 350 Stellen abgebaut werden können.“

Wie die Zeitung „Die Welt“berichtete, fallen bis zum Jahr 2021 insgesamt 1935 Vollzeitst­ellen weg. Zuvor war von 2100 Stellen die Rede gewesen. DB Cargo beschäftig­t noch rund 17 500 Menschen.

Die Bahn sprach von „einer grundsätzl­ichen Einigung über einen zukunftsge­richteten Umbau des Schienengü­terverkehr­s, der DB Cargo wieder Wachstumsc­hancen eröffnen wird“. Details nannte ein Konzernspr­echer nicht. Wie stark die rund 500 DB-Cargo-Mitarbeite­r im Saarland betroffen sind, ist damit noch offen. Zuletzt hieß es, dass bundesweit rund 200 kleinere der 1500 Güterbahnh­öfe geschlosse­n werden – davon 13 im Saarland. Die Güterbahn ist seit Jahren ein Sanierungs­fall. Es mangelt an Effizienz bei der Auslastung und Steuerung der Züge. Der Marktantei­l von DB Cargo sank binnen Jahresfris­t von 66,4 Prozent auf 60,9 Prozent im vergangene­n Sommer. DB Cargo schrieb 2015 vor Zinsen und Steuern 183 Millionen Euro Verlust.

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