Saarbruecker Zeitung

Wieso bremste Unglückszu­g nicht automatisc­h ab?

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BETTEMBURG (hem) Einen Tag nach dem tödlichen Zugunglück nahe der luxemburgi­schen Stadt Bettemburg geht die Suche nach der Ursache der Katastroph­e weiter. Wie die Zeitung „Luxemburge­r Wort“berichtet, hat offenbar das Sicherheit­ssystem „Memor 2+“nicht so funktionie­rt wie vorgesehen. Demnach habe der Generaldir­ektor der luxemburgi­schen Bahngesell­schaft CFL, Marc Wengler, in einem Radiointer­view bestätigt, dass „Memor 2+“eine automatisc­he Notbremsun­g vorsieht für den Fall, dass ein Lokführer ein Haltesigna­l übersieht. Der Zusammenst­oß einer Regionalba­hn und eines Güterzuges beweise aber, dass diese nicht eingeleite­t worden sei, zitiert ihn die Zeitung. Wieso sei die große Frage.

Unterdesse­n bleibt die Verkehrssi­tuation auf der Pendlerrou­te zwischen Frankreich und Luxemburg angespannt. „Die Bahnstreck­e nach Thionville, auf der der Unfall geschah, bleibt mindestens bis Freitagabe­nd gesperrt“, sagte ein Sprecher der CFL der SZ. Die CFL stelle Ersatzbuss­e bereit. Gestern Morgen hatten sich rund 100 CFL-Mitarbeite­r im Bahnhof von Luxemburg-Stadt versammelt, um ihres toten Kollegen zu gedenken. Der 43-jährige luxemburgi­scher Lokführer des Personenzu­ges war beim Zusammenst­oß noch an der Unglücksst­elle gestorben.

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