Rebensburgs letzte Gelegenheit
Ski-WM: Nach drei verpassten Medaillen-Chancen steht heute der Riesenslalom an.
ST. MORITZ (sid) Viktoria Rebensburg hofft auf ein Déjà-vu. Rückblende: Ski-WM 2015 in Vail und Beaver Creek, Rebensburg fährt im Super-G als Fünfte knapp an einer Medaille vorbei und enttäuscht als Abfahrtszehnte. Im Teamwettbewerb scheitert sie mit ihren Kollegen in Runde eins. Es bleibt nur noch eine Chance, im Riesenslalom. Rebensburg nutzt sie und holt Silber, ihre erste Medaille bei einer WM. Jetzt, zwei Jahre danach, könnte, nein muss es genauso laufen.
Auch in St. Moritz hatte Rebensburg vier Möglichkeiten auf eine WM-Plakette. Doch nach Rang vier im Super-G enttäuschte sie als Abfahrtselfte, und im Team Event kam das Aus erneut im Achtelfinale. Es bleibt noch eine Chance, heute (9.30/13 Uhr, ARD und Eurosport) im Riesenslalom. „Die Vorfreude ist definitiv da“, sagt Rebensburg.
Die 27-Jährige lächelt, aber dieses Lächeln wirkt gequält. Den vierten Rang zum Auftakt kann sie trotz eines Fahrfehlers noch unter Pech verbuchen, aber die Abfahrt schockt sie, Rebensburg spricht von einem „Rätsel“. Sie grübelt, stellt alles infrage. Ihre Unsicherheit versucht sie, mit Humor zu überspielen. „Ich habe schon überlegt heimzufahren, weil die Motivation gar nicht mehr da ist“, sagt sie.
Rebensburg glaubt, dass sie die Wende trotz allem schaffen kann – gerade im Riesenslalom, ihrer früheren Spezialdisziplin. „Ich fühle mich im Riesenslalom wieder wohl“, spricht sie von einem besseren Fahrgefühl. Doch die Ergebnisse in diesem Winter machen der Olympiasiegerin nicht nur Mut: 19, 23, 7, 3, 5, 10. Zudem ist die Konkurrenz stärker als in den schnelleren Disziplinen.