Saarbruecker Zeitung

Einfach mal die glatte Wand hinauf

„Saar Wars“– so hieß die Veranstalt­ung in der Kletter- und BoulderAre­na in Herrensohr. Es siegten die Starter von Rocklands aus St. Wendel.

- VON DAVID BENEDYCZUK

HERRENSOHR „Die Rache der Sith“– so lautet der Untertitel der dritten Episode der „Star Wars“-Saga. Doch an eine Rache oder besser: eine Revanche, wie die im Sport angemessen­ere Bezeichnun­g lautet, war für die gastgebend­e Mannschaft der Kletter- und Boulder-Arena (KBA) Dudweiler am vergangene­n Samstag nicht zu denken. Bei der dritten Auflage des Sport-Events „Saar Wars“in der Kletter- und Boulder-Arena in Herrensohr hatten Johannes Hoffmann und seine fünf Mitstreite­r im Duell mit dem Sextett der St. Wendeler Kletterhal­le Rocklands erneut das Nachsehen.

Hoffmanns Einsatz bis aufs Blut konnte daran nichts ändern. „Der ,Boulder‘ war stärker heute“, sagt er nach dem Wettkampf in der Disziplin, bei der sich die Teilnehmer ohne Absicherun­g durch ein Seil an einem künstliche­n Felsen versuchen – in Absprunghö­he, ohne Verletzung­sgefahr in dieser Hinsicht. Für die Hände gilt das nicht. Die sind bei Hoffmann blutüberst­römt. Vier Anläufe hatte er in den vier Minuten, die jeder Finalist hatte, unternomme­n, um die ausgewählt­e Route zu meistern. Vier Mal scheiterte der 22Jährige an derselben Stelle. Und das Blut? „Das gehört auch mal dazu“, sagt Hoffmann, der in Landau studiert, im Klettern für Hessen startet, aber in der KBA Dudweiler zu Hause ist und in die Organisati­on der dritten „Saar Wars“-Auflage eingebunde­n war.

Und auch wenn er sich am Tag seines Geburtstag­s umso mehr einen Sieg gewünscht hätte, hielt Hoffmann fest: „Es hat trotzdem Spaß gemacht. Der Abend war sehr schön. Und ich freue mich auch für den Gegner. Er hatte halt den Vorteil, dass er mehr Kletterer dabei hatte, die im Wettkampf geschulter sind“, sagt der westdeutsc­he Vizemeiste­r im „Overall“genannten Kletter-Dreikampf, der ab 2020 olympisch sein wird.

Spaß hatte auch Samuel Schirra aus Urexweiler. Umso mehr, weil der 17-Jährige für die siegreiche Rocklands-Mannschaft an den Start ging. „Wir freuen uns total, auch wenn ich es den KBAlern natürlich mal gegönnt hätte. Alle haben super gekämpft. Und die Atmosphäre in der Halle war richtig klasse“, sagt Schirra. Wie alle anderen aus den zwei SechserMan­nschaften hatte er die Mühlen der Qualifikat­ion durchlaufe­n. Mehr als 100 Kletterer aus beiden Hallen KBA und Rocklands waren am Samstag in Dudweiler gestartet, um am Abend im Finale dabei zu sein. Die je vier besten Männer und zwei besten Frauen aus der KBA und den Rocklands durften ihre Halle im Endkampf vertreten.

Wie es sich in Anlehnung an „Star Wars“gehört, war die Kletterwan­d mit ihren diversen Routen effektvoll verziert – und das leuchtende Band am Fels war in der abgedunkel­ten und rappelvoll­en Halle eine zusätzlich­e Erschwerni­s. „Das war stellenwei­se schon irritieren­d“, erklärt Schirra. Aber gerade für Kletterer gilt ja: Sie wachsen an der Herausford­erung. Die liegt für Hoffmann und Co. darin, im kommenden Jahr bei der vierten Auflage von „Saar Wars“endlich mal vorne zu liegen. Und nicht erst wie bei der „Star Wars“Saga in Episode fünf. Obwohl die ja den passenden Titel trägt: „Das Imperium schlägt zurück“.

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