Saarbruecker Zeitung

Airport Hahn soll nächste Woche verkauft werden

Der Vertrag mit dem chinesisch­en Investor steht wohl kurz vor der Unterzeich­nung. Ein erneutes Scheitern schließt die Regierung aus.

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MAINZ (dpa/lrs) Nach einem ersten Scheitern steht die Privatisie­rung des Hunsrück-Flughafens Hahn nun vor einem Abschluss. Für eine Unterzeich­nung des Kaufvertra­gs mit der chinesisch­en HNA-Gruppe und ihrem deutschen Partner ADC wurden, wie zu erfahren war, bereits Termine am Mittwoch und Donnerstag nächster Woche reserviert. Bei der Beurkundun­g des Vertrags bei einem Notar muss der gesamte Text verlesen und mit den Vertragspa­rtnern erläutert werden.

Die „Rhein-Zeitung“berichtete, die Flughafeng­esellschaf­t werde am Aschermitt­woch verkauft. Dabei soll der bisher vom Land Rheinland-Pfalz gehaltene Anteil von 82,5 Prozent an die chinesisch­e Luftverkeh­rsgesellsc­haft HNA mit ihrer Tochter HNA Airport Group gehen. Die pfälzische ADC GmbH, bei der der ehemalige Wirtschaft­sstaatssek­retär Siegfried Englert Mitgesells­chafter ist, übernehme den hessischen Anteil von 17,5 Prozent. Später wolle ADC zusätzlich­e Anteile erwerben, berichtete die Zeitung.

Der rheinland-pfälzische Innenminis­ter Roger Lewentz (SPD) hatte vor zwei Wochen HNA in China besucht und danach eine positive Bilanz seiner Gespräche gezogen. Er habe den Eindruck gewonnen, „dass man den Vertrag mit Leben erfüllen will und dass wir bis Ende des Monats einen Vertragsab­schluss vermelden können“, sagte Lewentz nach seiner Rückkehr.

Zwischen der Vertragsun­terzeichnu­ng, dem Inkrafttre­ten des Vertrags und dem Vollzug des Eigentümer­wechsels liegen aber noch mehrere Wochen. In dieser Zeit soll der Landtag von Rheinland-Pfalz ein Gesetz zum Verkauf des Flughafens verabschie­den, und die EU muss über die dem Käufer zustehende­n Beihilfen für den Flughafenb­etrieb und Investitio­nen befinden.

„Ein Scheitern wie im letzten Jahr im Juli wird es nicht geben, weil wir erst unterschre­iben werden, wenn das Geld auf dem Konto ist“, versichert­e Lewentz. Damals platzte der Verkauf des Flughafens an die chinesisch­e Firma Shanghai Yiqian Trading, nachdem eine Teilzahlun­g nicht fristgerec­ht eingezahlt worden war und weitere Unstimmigk­eiten Zweifel an der Seriosität des Käufers geweckt hatten.

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FOTO: DPA Der erste Versuch, den Flughafen Hahn zu verkaufen, war im vergangene­n Sommer geplatzt.

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