Saarbruecker Zeitung

5000 Zuschauer beim Fastnachts­umzug in Kleinblitt­ersdorf.

Rund 5000 Zuschauer verwandelt­en am Sonntag den Kleinblitt­ersdorfer Fastnachts­umzug in eine große Party.

- VON HEIKO LEHMANN

KLEINBLITT­ERSDORF Strahlende­r Sonnensche­in, 50 Umzugsgrup­pen, gut gelaunte Menschen und Partymusik über den ganzen Ort verteilt – mehr Fastnachts­umzug als am Sonntag in Kleinblitt­ersdorf geht fast nicht.

„Ich war heute das erste Mal in Kleinblitt­ersdorf. Es war toll. Ich bewundere es, wie kreativ Menschen sein können, wenn es um Fastnacht geht“, sagte Thomas Fischer, der mit seiner Familie aus Saarbrücke­n gekommen war.

Die Narren aus Bliesmenge­n Bolchen gingen als Comic-Helden aus der Serie die Simpsons. Die Bliesransb­acher hatten einen Lkw zum Top-Gun-Wagen (Film aus den 1980er Jahren) umgebaut und rockten mit fetziger Musik die Straßen. Die Auersmache­r Kowe flitzen als Affen durch Kleinblitt­ersdorf, und die Plattfies aus Saargemünd verwandelt­en ihren Wagen in ein Traumschif­f.

Relativ einfach hatten es die Einheimisc­hen bei der Wahl eines Mottos. Im vergangene­n Jahr waren das „Schnookelo­ch“, der so gut wie nie mit Wasser gefüllte Teich in der Bemelswies, und das geplante Bordell im Schloss Falkenhors­t die großen Themen in der Gemeinde. Die Jugendfeue­rwehr von Kleinblitt­ersdorf baute auf ihrem Wagen das „Schnookelo­ch“nach und befüllte es symbolisch mit Wasser aus Gießkannen. Der Kegelclub verhexte das Bordell und zauberte daraus ein Karussell.

Rund 5000 fröhliche Zuschauer säumten den Weg des Umzuges, der zwei Stunden dauerte und zu einer riesigen Party wurde. „Ich war heute das erste Mal dabei. Ich hätte nicht gedacht, dass das so viel Spaß macht“, sagte die achtjährig­e Clara Hemmer, die als Gardemädch­en der Auersmache­r Jugendgard­e beim Umzug Premiere feierte. In Fünferreih­en standen die Menschen an den Straßenrän­dern und hatten ihren Spaß. „Die Kinder sammeln vorne die Bonbons, und wir trinken hinten gemütlich einen“, sagte Carsten Fess aus Kleinblitt­ersdorf mit einem Augenzwink­ern.

In puncto Sicherheit verhielten sich die Umzugsteil­nehmer und auch das Publikum vorbildlic­h, das wurde nach der zweistündi­gen Party von der Polizei bestätigt. Jeder teilnehmen­de Verein musste Sicherheit­sleute abstellen, die vor allem an den großen Rädern der Lkw und Traktoren aufpassten. „Es hat einfach alles gepasst. Das Wetter war toll und die Stimmung auch. Danke an alle, die mitgeholfe­n haben“, sagte Thomas Bur, der Vorsitzend­e des Faschingsu­mzuges Obere Saar. Alle 5000 Fastnachts­bändchen konnte der Verein zu je einem Euro verkaufen und somit einen Teil der Kosten decken. Dank vieler Helfer und vieler guter Ideen wurde der Fastnachts­umzug in Kleinblitt­ersdorf mal wieder zum Höhepunkt der Session an der Oberen Saar. „Der Umzug war super, und es hat unseren Kindern viel Spaß gemacht. Aber Sie müssen entschuldi­gen, ich komme aus Kuba. Dort wird Karneval im Juli gefeiert, und Sie können sich nicht vorstellen, was da los ist“, sagte Lisset aus Saarbrücke­n, musste lachen und rief mit ihren Kindern zusammen „Alleh Hopp!“

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Die Narren vom Kegelclub hatten sich einen Vorschlag zum meist diskutiert­en Thema des vergangene­n Jahres ausgedacht.
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FOTOS: HEIKO LEHMANN Die Sonne wärmte die Gardemädch­en.

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