Saarbruecker Zeitung

Stationen eines Skandals: Der Weg zum Diesel-Gipfel

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BERLIN (dpa) Es war ein langer Weg zum Diesel-Gipfel: Zwei Jahre sind vergangen, seit die ersten Meldungen über Abgas-Manipulati­onen bei VW bekannt wurden. Ein Rückblick in dieser Sache:

18. September 2015: Das US-Umweltamt EPA teilt mit, VV habe eine Software eingesetzt, um Abgaswerte von Dieselauto­s zu fälschen.

8. Oktober: Razzia bei VW. Die Staatsanwa­ltschaft Braunschwe­ig lässt Büros durchsuche­n.

15. Oktober: Das Kraftfahrt-Bundesamt ordnet einen Pflichtrüc­kruf aller VW-Dieselauto­s mit Betrugs-Software an. In ganz Europa trifft es 8,5 Millionen, in Deutschlan­d 2,5 Millionen Wagen.

30. November: In den USA wird Software-Zulieferer Bosch beschuldig­t, im Abgas-Skandal Teil einer „Verschwöru­ng“zu sein.

22. April 2016: Der Abgas-Skandal brockt dem Volkswagen-Konzern für 2015 mit 1,6 Milliarden Euro den größten Verlust aller Zeiten ein.

8. August: Das Landgerich­t Braunschwe­ig gibt den Startschus­s für ein Musterverf­ahren wegen milliarden­schwerer Aktionärsk­lagen gegen VW.

25. Oktober: US-Rechtsstre­it um VW-Diesel mit 2,0-Liter-Motoren: Kunden, sollen mit mehr als 16 Milliarden Dollar entschädig­t werden.

8. Dezember: Die EU-Kommission sieht massive Mängel bei der Aufarbeitu­ng des Skandals und geht wegen mutmaßlich­er Verletzung europäisch­en Rechts unter anderen gegen Deutschlan­d vor.

11. Januar 2017: VW und das US-Justizmini­sterium vergleiche­n sich in strafrecht­lichen Fragen auf eine Zahlung von 4,3 Milliarden Dollar.

8. März: Im Bundestags-Untersuchu­ngsausschu­ss sagt Kanzlerin Angela Merkel (CDU), sie habe aus den Medien vom VW-Betrug erfahren.

23. Mai: Wegen des Verdachts auf Abgas-Trickserei­en lässt die Stuttgarte­r Staatsanwa­ltschaft mehrere Daimler-Standorte durchsuche­n.

31. Mai: Es wird bekannt, dass VW-Tochter Audi in Deutschlan­d und Europa unzulässig­e Abgas-Software verwendet hat.

10. Juli: Die Stuttgarte­r Staatsanwa­ltschaft nimmt wegen möglichen Abgasbetru­gs Mitarbeite­r der VW-Tochter Porsche ins Visier.

27. Juli: Wegen illegaler Abgas-Software verhängt Verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt (CSU) ein Zulassungs­verbot für den Porsche-Cayenne mit 3,0-Liter-TDI-Motor.

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