Das kleine Mädchen und die goldene Harfe
Victoria Kunze hat ihren Kindheitstraum zum Beruf gemacht. Am Freitag spielt sie im Kulturzentrum Breite 63.
SAARBRÜCKEN „Ich war ein kleines Kind. Da habe ich im Fernsehen eine goldene Harfe gesehen. Von da an wollte ich unbedingt Harfe spielen lernen“, erzählt Victoria Kunze lachend.
Tatsächlich ging dieser Wunsch in Erfüllung. Denn die kleine Victoria, die schon im Alter von drei Jahren im Chor gesungen hat und auch schon Flöte spielte, erhielt seit ihrem achten Lebensjahr Harfenunterricht.
Sie erinnert sich: „Damals kam eine Harfenlehrerin an unsere Schule, und ich habe meinen Eltern vorher schon immer in den Ohren gelegen, dass ich das Instrument unbedingt erlernen will – und seither spiele ich Harfe“.
Victoria Kunze ist musikalisch begabt. Denn neben dem Erlernen der Harfe und der Querflöte hat sie leidenschaftlich gerne gesungen, erhielt mit achtzehn Jahren dann ihren ersten Sologesangsunterricht. „Mit dem Gesangsunterricht fängt man später an, als mit den Instrumenten“, erklärt sie dazu. Und dann berichtet sie, dass sie zuerst nur Musical-Songs gesungen hat, erst später kamen auch klassische Lieder hinzu. Mit 19 Jahren geht die junge Bambergerin dann nach Franken, um dort eine Berufsfachschule zu besuchen und sich zur Chorleiterin ausbilden zu lassen.
„Die Schule war als Vorbereitung zum Studium super. Danach habe ich all die sehr strengen Aufnahmeprüfungen für ein Musikstudium bestanden. Ich konnte mir die Hochschule aussuchen“, erzählt Victoria Kunze. Ihre Wahl fiel auf die Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken. „Hier gibt es eine tolle Lehrerin, Ruth Ziesak. Ich wollte unbedingt zu ihr, von ihr unterrichtet werden. Und dann konnte ich hier meine beiden Fächer studieren – Harfe und Gesang“.
Das Studium in Saarbrücken hat sie sehr genossen, hat heute noch eine starke Bindung an die Stadt, denn hier erlebte sie ihre prägende Formung zur Musikerin. Seit dem Jahr 2015 studiert sie allerdings in Stuttgart, macht gerade ihren Masterabschluss.
„Aber eigentlich pendele ich viel. Denn ich werde nach dem Abschluss freischaffend arbeiten. Als Musikerin ist man dann ständig unterwegs, da ist es fast egal, wo man wohnt“. In Saarbrücken ist sie noch häufig, denn hier unterrichtet sie und gibt Konzerte. Das nächste ist am kommenden Freitag in der Breite 63. „Es ist ein buntes Programm. Ich singe, spiele Harfe, begleite mich selbst, und werde auch von der Pianistin Natalia Malkova am Klavier unterstützt“, sagt sie.
Und das Programm ist abwechslungsreich. Denn Victoria Kunze spielt sowohl irische Volksweisen, traditionelle Lieder, aber auch Kunstlieder von Franz Schubert oder Johannes Brahms, bis hin zu Opernarien. „Diese Abende machen immer sehr viel Spaß“, verspricht sie.
Viel Zeit in Saarbrücken wird ihr danach nicht bleiben, denn sie bereitet sich aktuell auf eine Opernpremiere in Tübingen vor. Danach wird sie zwölf Weihnachtskonzerte in ganz Deutschland geben, „denn das ist die Zeit der singenden Harfe“, sagt sie lachend. Danach stehen Neujahrskonzerte an, „und im Januar spiele ich vielleicht auch wieder in Saarbrücken, in meiner zweiten Heimat“. Der Kulturverein KuBe - Kultur und Bewusstsein e. V. lädt ein zum
Konzert: „L’ Arpa di canto – die singende Harfe“mit Victoria Kunze (Harfe und Sopran) und Natalia Malkova (Klavier). Das Konzert ist am Freitag, 15. September, 20 Uhr, in der Breite 63 in Malstatt, in der Breite Straße 63.
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