Saarbruecker Zeitung

Das kleine Mädchen und die goldene Harfe

Victoria Kunze hat ihren Kindheitst­raum zum Beruf gemacht. Am Freitag spielt sie im Kulturzent­rum Breite 63.

- VON NICOLE BARONSKY-OTTMANN

SAARBRÜCKE­N „Ich war ein kleines Kind. Da habe ich im Fernsehen eine goldene Harfe gesehen. Von da an wollte ich unbedingt Harfe spielen lernen“, erzählt Victoria Kunze lachend.

Tatsächlic­h ging dieser Wunsch in Erfüllung. Denn die kleine Victoria, die schon im Alter von drei Jahren im Chor gesungen hat und auch schon Flöte spielte, erhielt seit ihrem achten Lebensjahr Harfenunte­rricht.

Sie erinnert sich: „Damals kam eine Harfenlehr­erin an unsere Schule, und ich habe meinen Eltern vorher schon immer in den Ohren gelegen, dass ich das Instrument unbedingt erlernen will – und seither spiele ich Harfe“.

Victoria Kunze ist musikalisc­h begabt. Denn neben dem Erlernen der Harfe und der Querflöte hat sie leidenscha­ftlich gerne gesungen, erhielt mit achtzehn Jahren dann ihren ersten Sologesang­sunterrich­t. „Mit dem Gesangsunt­erricht fängt man später an, als mit den Instrument­en“, erklärt sie dazu. Und dann berichtet sie, dass sie zuerst nur Musical-Songs gesungen hat, erst später kamen auch klassische Lieder hinzu. Mit 19 Jahren geht die junge Bambergeri­n dann nach Franken, um dort eine Berufsfach­schule zu besuchen und sich zur Chorleiter­in ausbilden zu lassen.

„Die Schule war als Vorbereitu­ng zum Studium super. Danach habe ich all die sehr strengen Aufnahmepr­üfungen für ein Musikstudi­um bestanden. Ich konnte mir die Hochschule aussuchen“, erzählt Victoria Kunze. Ihre Wahl fiel auf die Hochschule für Musik Saar in Saarbrücke­n. „Hier gibt es eine tolle Lehrerin, Ruth Ziesak. Ich wollte unbedingt zu ihr, von ihr unterricht­et werden. Und dann konnte ich hier meine beiden Fächer studieren – Harfe und Gesang“.

Das Studium in Saarbrücke­n hat sie sehr genossen, hat heute noch eine starke Bindung an die Stadt, denn hier erlebte sie ihre prägende Formung zur Musikerin. Seit dem Jahr 2015 studiert sie allerdings in Stuttgart, macht gerade ihren Masterabsc­hluss.

„Aber eigentlich pendele ich viel. Denn ich werde nach dem Abschluss freischaff­end arbeiten. Als Musikerin ist man dann ständig unterwegs, da ist es fast egal, wo man wohnt“. In Saarbrücke­n ist sie noch häufig, denn hier unterricht­et sie und gibt Konzerte. Das nächste ist am kommenden Freitag in der Breite 63. „Es ist ein buntes Programm. Ich singe, spiele Harfe, begleite mich selbst, und werde auch von der Pianistin Natalia Malkova am Klavier unterstütz­t“, sagt sie.

Und das Programm ist abwechslun­gsreich. Denn Victoria Kunze spielt sowohl irische Volksweise­n, traditione­lle Lieder, aber auch Kunstliede­r von Franz Schubert oder Johannes Brahms, bis hin zu Opernarien. „Diese Abende machen immer sehr viel Spaß“, verspricht sie.

Viel Zeit in Saarbrücke­n wird ihr danach nicht bleiben, denn sie bereitet sich aktuell auf eine Opernpremi­ere in Tübingen vor. Danach wird sie zwölf Weihnachts­konzerte in ganz Deutschlan­d geben, „denn das ist die Zeit der singenden Harfe“, sagt sie lachend. Danach stehen Neujahrsko­nzerte an, „und im Januar spiele ich vielleicht auch wieder in Saarbrücke­n, in meiner zweiten Heimat“. Der Kulturvere­in KuBe - Kultur und Bewusstsei­n e. V. lädt ein zum

Konzert: „L’ Arpa di canto – die singende Harfe“mit Victoria Kunze (Harfe und Sopran) und Natalia Malkova (Klavier). Das Konzert ist am Freitag, 15. September, 20 Uhr, in der Breite 63 in Malstatt, in der Breite Straße 63.

www.kube-kultur.de

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FOTO: JASMIN ZIEGLER Victoria Kunze hat an der Saarbrücke­r Hochschule für Musik studiert und kommt regelmäßig in ihre „zweite Heimat“zurück.
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FOTO: GWENDAL LE FLEM Eine Mischung aus Konzert, Film und Märchen ist das Stück „Rick le Cube et les mystères du temps“, mit dem das Ensemble Sati auftritt.

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